Kurz' neuer Chef verlässt Facebook – um für Trump zu kämpfen
Peter Thiel war 2004 der erste Investor bei Facebook. Nun verlässt er den Verwaltungsrat in für Facebook schweren Zeiten. Der Grund: Thiel will sich auf die Unterstützung von Pro-Trump-Kandidaten bei den US-Zwischenwahlen konzentrieren. Ex-Kanzler Sebastian Kurz ist heute “Global Strategist” bei “Thiel Capital”.
2004, vor bald 20 Jahren, war Peter Thiel der erste Investor. Mark Zuckerberg gründete damals das soziale Netzwerk. Seit 2005 sitzt der Tech-Milliardär mit deutschen Wurzeln im Verwaltungsrat von Facebook. Nun legt der Investor seinen Posten im Verwaltungsrat der Facebook-Muttergesellschaft Meta nieder. Er werde nicht mehr kandidieren, wie Meta bekannt gab. Voraussichtlich wird Thiel den Verwaltungsrat nach der Aktionärsversammlung im Mai verlassen.
US-Medienberichten zufolge will sich der Investor nun auf seine Unterstützung der Kampagnen republikanischer Pro-Trump-Kandidaten bei den für November angesetzten US-Zwischenwahlen konzentrieren. Dies ist auch der offizielle Grund für seinen Abgang.
Zuckerberg: "Thiel hat an uns geglaubt, als niemand sonst daran glaubte"
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zeigte sich in der Erklärung “zutiefst dankbar für alles, was er (Thiel) für unser Unternehmen getan hat – er hat an uns geglaubt, als niemand sonst daran glaubte, und er hat mich viel über das Geschäft, die Wirtschaft und die Welt gelehrt”. Thiel war der erste Investor, der mit hunderten Millionen Dollar in Facebook investierte.
Thiel erklärte wiederum: “Es war ein Privileg, mit einem der größten Unternehmer unserer Zeit zusammenzuarbeiten”. Der Investor hatte seit seinem frühen Einstieg die meisten Facebook-Anteile mit großem Gewinn verkauft. Sein Abgang findet zu einem für Meta schwierigen Zeitpunkt statt. Der Aktienkurs des Unternehmens war nach enttäuschenden Quartalszahlen letzte Woche eingebrochen- Binnen Stunden wurden rund 200 Milliarden Dollar Börsenwert vernichtet – der eXXpress berichtete. Meta kämpft zudem mit Skandalen um Datenschutz und die mutmaßlich schädlichen Auswirkungen seines Geschäftsmodells auf die Gesellschaft weltweit.
Thiels politische Aktivitäten sollen nicht eine "Ablenkung" für Facebook darstellen
Der Grund für Thiels Austritt ist, dass dieser den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump während der Wahlen 2022 noch stärker unterstützen will. Er möchte nicht, dass seine politische Aktivitäten eine “Ablenkung” für Facebook darstellen, zitiert das US-Medium Bloomberg eine Thiel nahestehende Person. “Er ist der Meinung, dass die Republikanische Partei die Trump-Agenda vorantreiben kann, und er will tun, was er kann, um dies zu unterstützen”, zitiert Bloomberg.
Peter Thiel heuert Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz als “Global Strategist” bei Thiel Capital an. Der Tech-Milliardär und Kurz kennen einander seit Jahren. So trafen sich die beiden 2019 während einer der Reisen des ehemaligen Kanzlers ins Silicon Valley.
Great to meet @peterthiel at #MSC2017 and to discuss how #digitalization changes our world. Thanks for the opportunity! pic.twitter.com/WWcodmnZVS
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) February 17, 2017
Paypal-Gründer und Investor bei Airbnb, SpaceX und Palantir
Der deutschstämmige Milliardär Thiel hatte seinen Reichtum mit dem 1998 gegründeten Online-Zahlungsdienstleister Paypal begründet. Danach bewies er bei sämtlichen Investitionen in innovative Unternehmen ein gutes Händchen. So flossen seine Gelder unter anderem in die Vermietungsplattform Airbnb sowie das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Elon Musk. Er ist zudem größter Anteilseigner des Datenanalyse-Unternehmens Palantir, zu dessen Kunden auch die US-Geheimdienste gehören.
In den vergangenen Jahren setzte allerdings ein zunehmender Entfremdungsprozess zwischen Thiel und Silicon Valley ein. Er wirft dem Hightech-Standort der Welt, bei dem fast alle großen amerikanischen IT-Unternehmen sitzen, weniger Mut und Kreativität vor. Darüber hinaus unterstützen die meisten Gründer dort die Demokraten. Bereits im Jahr 2016 unterstützte Thiel den späteren republikanischen US-Präsidenten Donald Trump. Er spendete 1,25 Millionen US-Dollar für dessen Wahlkampf und sprach als erster offen homosexueller Redner auf einem Parteitag der Republikaner.
Kommentare
Ich wette, dass Thiel bereits herausfinden ließ, auf welchen elektronischen Pfaden jene Dokumente weitergegeben wurden, die den Sturz von Kurz ausgelöst haben. Schließlich ist er an einem der weltweit größten Datenanalyseunternehmen beteiligt. Wir können gespannt sein, welche Enthüllungen noch auf uns zukommen. Ich hoffe, Exxpress bleibt bei jener Linie, die sich vom linkspropagandistischen Mainstream unterscheidet.
Peter Thiel ist einer der interessantesten US-amerikanischen Persönlichkeiten rechts der Mitte. Er vertritt eine pragmatisch-libertären betont marktwirtschaftliche Weltanschauung. Die paßt ausgezeichnet zum “Club for Growth” Flügel der US-Republikaner (man google unter “Koch Brothers” und Steve Forbes). Der langjährige, mir sehr ans Herz gewachsene CNBC Börsen-Kommentator Larry Kudlow (ursprünglich Reagan’s Economic Advisor) ist ja auch ein bekannter Einflüsterer Trump’s.
Gesellschaftlich vertritt Thiel ja nicht gerade paläokonservative oder “evalgelikale” Positionen und seine Wertvorstellungen sind gewiß nicht “vorgestrig”. Mir war er immer sehr sympathisch. Endlich mal ein nicht-“linksversiffter” und erfolgreicher Aufsteiger und Venture-Cap Tycoon, ohne moralinsaure “Beigaben”. Diese Leute sehen Risiko nicht als etwas per se negatives sondern als “Wagnis”, als “Chance” auf großen Erfolg.
Ich darf alle nur einladen all jene Seminare, Vorträge, Symposien und Referate, die von und über Peter Thiel auf Youtube GRATIS zu Verfügung stehen anzusehen, downzuloaden und daraus zu lernen. Für mich ein eye-opener. Zum Beispiel seine LEcture “from Zero to ONE”
Gratulation an Ex-Kanzler Kurz dort angeheuert zu haben und die Niederungen der österreichischen Parteipolitik sprichwörtlich “Links liegengelassen” zu haben. Diverse “Schergen” werden an seiner Entscheidung noch lange zu nagen haben – strategisch GENIAL !!
Weiter So & Enjoy !
Maxx_1150
Herr Thiel wird mir immer sympathischer und ich hoffe, dass auch Sebastian Kurz in seiner Firma sehr erfolgreich sein wird.
Kurz wird dort noch mehr entzaubert werden!
@antr – Ich hoffe, dass Sie nicht wirklich so naiv sind und glauben, Herr Thiel würde Sebastian Kurz 500000 USD Gehalt im Jahr bezahlen, ohne dass er von dessen Qualifikationen überzeugt wäre. Da gibt es nichts zu entzaubern, dafür spricht aber Neid und Missgunst aus Ihren Worten!
Jetzt zählen noch die Kontakte vom Kurzen. Wenn die einmal abgegriffen sind, ist er weg! Warum sollte ich auf diesen Typen neidig sein? Ich habe Moral und Anstand. Was hat er?
@antr – zwar kenne ich Sie nicht persönlich, daher kann ich Sie nur nach Ihren Kommentaren beurteilen und aus denen spricht eindeutig Neid und Missgunst, aber weder Anstand noch Moral!
Vermutlich wird P. Thiel sich mehr auf die Amerikanische und auf die Europäische Politik konzentrieren.
Sein bürgerlich konservativer Einfluss kann in Europa wo sich der sozial liberale Einfluss immer mehr ausbreitet, nicht schaden.
Der Westen USA und Europa muss mit Blick auf China und Russland stärker werden.