Er sei “nach wie vor zutiefst schockiert und betroffen von der grausamen Tat, die hier in Wien stattgefunden hat”, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nach der Festnahme von zwei jungen Afghanen, die eine 13-Jährige in Wien-Donaustadt missbraucht und getötet haben sollen. Bei einem Medientermin im Bundeskanzleramt sprach Kurz Dienstagmittag der Familie des Mädchens sein “tiefes Mitgefühl” aus und kündigte eine scharfe Gangart gegen straffällig gewordene Asylwerber an.

Er werde diesbezüglich seine “konsequente Linie fortsetzen”, meinte der Kanzler vor Journalisten: “Mir mir wird es definitiv keinen Abschiebestopp nach Afghanistan und keine Aufweichung der Asylgesetze geben.” Nach “solchen barbarischen Verbrechen” könne man “nicht zur Tagesordnung übergehen”, betonte Kurz: “Ich verspreche, dass wir alles tun werden, dass die Täter hart bestraft werden.” Das Verbrechen, das das Mädchen mit dem Leben bezahlt hatte, mache ihn “extrem wütend. Ich halte es für untragbar, dass Menschen zu uns kommen, Schutz suchen und solche grausamen, barbarischen Verbrechen begehen”, sagte der Kanzler.

Zuvor hatte sich schon Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) “fassungslos und betroffen” gezeigt. Sollte sich herausstellen, dass die am Montag festgenommenen, aus Afghanistan stammenden Tatverdächtigen das Verbrechen begangen haben, werde man “weiter und konsequent nach Afghanistan abschieben”. Im Rahmen einer Pressekonferenz im Innenministerium hielt Nehammer fest: “Solange es möglich ist, muss es zulässig sein, Rückführungsflüge in die Luft zu bringen.” Wer aus seiner Heimat flüchte und in Österreich Schutz suche, müsse sich an die Gesetze halten: “Wer das nicht tut, muss gehen.” (APA/red)

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Kommentare

  • Josef Roth sagt:

    Eine Frage, die in der Aufregung der letzten Tage untergegangen ist; hat man bei den Mordverdächtigen schon Altersfeststellungen gemacht? Wurde mit medizinisch einwandfreien Methoden verifiziert, dass die Altersangaben 16 und 18 korrekt sind, oder vertraut man den Angaben der “Jugendlichen”, die diesen von hilfsbereiten NGOs nahegelegt wurden? Der Unterschied bei der Strafbemessung dürfte ja einige Jahrzehnte ausmachen!

  • Plattberger sagt:

    Bei Tichys Einblick hat vorhin ein User zu genau diesem Thema gepostet:
    >>
    »[…]Und ich kann Ihnen sagen, wir werden hier nicht zur Tagesordnung übergehen.[…]«

    Und genau das hat er hier mit viel Tamtam getan. Er wird gar nichts Substantielles tun.

    Dieser Mann ist ein Schwätzer, der ab und zu Mal einen kernigen konservativen Spruch raushaut und dann doch wieder linksliberalallalla zur Tate schreitet. Genauso wie Willsch, Vaatz, Kubicki, Pantel, Merz und wer auch immer. <<

    Besser hätte man Kurz nicht beschreiben können. Dem ist nichts hinzuzufügen!

  • Echter Wiener sagt:

    Herr Bundeskanzler, mit Kogler, Zadic und den anderen GrünInnen wird das nichts mehr. Sie und Kickl müssen sich zusammenraufen, so schwer das auch fallen mag, und eine neue Koalition machen. Im Sinne von “rot-weiss-rot”.

    1. Perigord sagt:

      Puh, allmählich beginne ich auch, das so zu sehen.

  • Encolpius sagt:

    Ja, eine Stellungnahme von Fr.Zadic eingedenk ihrer früheren Aussage wäre hier notwendig und klärend. Man soll ihr auch einräumen, einzugestehen sich geirrt zu haben. Aber klärende Worte für einen zukünftig anderen Kurs sind auch von Seiten der Grünen notwendig. Und natürlich rasch handeln.

    1. fewe sagt:

      Da Sie nicht wissen, was sie eigentlich will, können Sie nicht wissen, ob Sie sich geirrt hat. Ich kann ihr nicht zugestehen vielleicht zu dumm zu sein um die Folgen ihres Handelns abschätzen zu können.

      Ich glaube es ist ein Fehler, die Grünen für naiv und gutgläubig zu halten. Die wissen genau was sie tun und welche Folgen das hat. Sie kommen aber mit dem Schmäh gut durch.

  • Ichdenkedas sagt:

    FPÖ hilf.

  • Ferdinand Baptist Braunmüller sagt:

    Und Frau Merkel, was ist mit Ihnen?

  • Hein sagt:

    Nicht fassungslos und betroffen sein. HANDELN !!!!!!!!!!

    1. Hatschi Bratschi sagt:

      Zu handeln beginnen hätten wir schon vor rund 50 Jahren sollen. Heute ist es zu spät. Wir können bestenfalls noch bremsen.

      1. H.Rieser sagt:

        Lüge?: “Wer Menschen nach Afghanistan abschiebt, gefährdet ihr Leben”

        Mir ist kein Fall bekannt, dass ein abgeschobener Afghane in Afghanistan wie Leonie und zig Weitere ermordet wurde!

        Fakt: “Wer Menschen NICHT nach Afghanistan abschiebt, gefährdet Leben”

  • H.Rieser sagt:

    Hat er das auch mit Frau Zadic besprochen? Das Ergebnis dieser Besprechung interessiert mich brennend.

    1. fewe sagt:

      Abschiebungen – zu denen ja richterliche Entscheide bereits vorliegen – gehen aber die Justizministerin nichts an.

      Kurz sagt ja eigentlich nur, dass künftig Abschiebungen auch durchgeführt werden. Was ja bislang nur selten passieren dürfte.

    2. Lobau sagt:

      Frau Zadic hatte es auch nicht für nötig gefunden, über Ihre Einstellung zu Abschiebungen von abgelehnten Asylwerbern nach Afghanistan zu sprechen: https://orf.at/stories/3217834/