Frankreich ist immer eine Reise wert – Südfrankreich und vor allen Dingen die französische Riviera ganz besonders. Dieses Wissen begleitet mich bereits seit Schultagen, als ich das Glück hatte, im Rahmen einer Sprachreise zum allerersten Mal den Boden der Côte d’Azur zu betreten – nach über 18 Stunden Busfahrt, die mich direkt von den Toren meines damaligen Gymnasiums auf einen Parkplatz am wohl glamourösesten Ort brachten, den ich je gesehen hatte: Cannes. Berühmt für ewige Sonnenstunden, die großen Filmfestspiele, wo Hollywoodstars die Croisette – die lange Strandpromenade – fluten und die Blitzlichter der Paparazzi, die den roten Teppich säumen, greller und zahlreicher leuchten als der Sternenhimmel.

Seit meiner ersten Reise nach Südfrankreich ist einige Zeit vergangen, und ich bin immer und immer wieder zurückgekehrt – und habe mein Herz ganz besonders an Nizza verloren. Die Metropole der Côte d’Azur, wenn man so will – nicht weniger glamourös aber doch auch ein Stückchen “echter” als Cannes, St.Tropez oder gar Monaco, laufen hier alle Fäden zusammen. Wo es in Italien, dessen Einfluss in dieser Region allgegenwärtig ist, stets heißt: “Alle Wege führen nach Rom”, so heißt es für mich jedes Mal aufs Neue: “Alle Wege führen nach Nizza”.

Dennoch hat es mehr als 15 Jahre, eine Pandemie und das, was viele schon jetzt als einen dritten Weltkrieg bezeichnen, gekostet, um diesen Ort, den sich mein Herz und meine Seele mittlerweile als Heimat auserkoren haben, einmal für einen kleinen Urlaub ganz allein zu genießen. Bis vor kurzem bin ich noch nie ganz alleine gereist – spätestens an meinem Zielort habe ich, mal direkt am Tag meiner Ankunft, mal ein, zwei Tage später – die Gesellschaft eines Partners oder einer oder mehrere Freundinnen gepflegt um ihnen die Schönheit des – für mich – bezauberndsten Ortes der Welt zu zeigen. Nirgendwo sonst fühle ich mich so geborgen, so wohl, so sicher, so “daheim” und so angekommen und doch so entspannt und “auf Urlaub” wie an der Côte d’Azur.

Umso überraschter war ich, als ich vor einigen Wochen eine Studie in die Hände bekam, welche die vermeintlich sichersten Städte für alleinreisende Frauen in Europa auflistete – und ich Nizza im Ranking suchen musste. Dazu kam, dass ich mehr als urlaubsreif war und als Journalistin sehr divergente Arbeitszeiten zu jenen meiner Freunde und Familie habe. Also war es schnell beschlossene Sache: Ich mache den „Selbsttest“ und reise – zum allerersten Mal, und zu einer Jahreszeit in der ich meinen Lieblingsort noch nie besucht habe, allein nach Nizza. Und bleibe es dort auch.

Studien und Intelligenztests sind ja nicht immer eine so objektive Sache wie es uns einschlägige Institute und Co. weismachen wollen – und ich war bereit, “meine” Stadt ganz neu kennenzulernen. Als “Single Lady” im Süden Frankreichs sozusagen – bereit, der Welt und mir selbst zu beweisen, dass nicht nur besondere Menschen, sondern auch besondere Orte Frühlingsgefühle auslösen können. Und wo könnte dieser Beweis besser erbracht werden, als in Frankreich? So war es also entschieden – die Flüge gebucht, die Koffer gepackt und das Single-Solo-Abenteuer im Süden konnte losgehen. Was mich auf meiner Reise erwartete, teile ich nun hier. Ein kleiner Spoiler vorab: Es war “très magnifique”!

Schon die Anreise nach Nizza ist, gerade als Alleinreisende, mehr als angenehm. Wien hat viele Flugverbindungen an die französische Riviera – mehr sogar als Berlin. Nicht nur Austrian Airlines bietet fast täglich sehr angenehme Direktflugverbindungen nach Nizza an – auch die ungarische Low Cost Airline WizzAir fliegt Nizza direkt an, und das bei einer Flugzeit von nur etwa 1,5 Stunden. Mit leichtem Gepäck war ich somit schnell am Ziel meiner „alten“ Träume und meiner neuen, selbstauferlegten Eigenrecherche. Würde sich Nizza „anders“ anfühlen, wenn ich die schmalen, so liebgewonnenen Gassen der Altstadt allein durchwandere? Würde mir langweilig werden nur so ganz mit mir allein an einem Ort, den ich bereits mehrmals besucht hatte? Würde die Cote d’Azur mir noch immer dieses besondere Gefühl geben – und was macht man eigentlich, wenn man so ganz allein unterwegs ist. Wie und wo übernachtet man am besten, wo isst man, was sieht man sich an?

Dankenswerterweise sollten sich all diese Fragen wie von selbst beantworten – denn neben meinen eigenen Erfahrungen aus vergangenen prä-pandemischen Trips in Gesellschaft hatte ich die beste Unterstützung zur „Reiseplanung“, die man haben kann: Ein persönlicher Kontakt zu Atout France, der französischen Zentrale für Tourismus in Österreich, legte mir wiederum die Rutsche zur ersten und besten Adresse für alle Fragen, die Reisefreudige und Interessierte vor einem Nizza-Besuch haben könnten: Das offizielle örtliche Tourismusbüro von Nizza. Was für manch einen im digitalen Zeitalter voller Reiseblogs, Instagram-Inspirationen und Booking-Pages womöglich “schrecklich oldschool” klingen mag, ist tatsächlich die allerbeste Adresse für eine authentische und ultimativ “up to date” Experience der Cote d’Azur. Denn nirgendwo sonst laufen die vielen Fäden der endlosen lokalen Möglichkeiten so klar und direkt zusammen wie dort – und so wurde mir, ganz auf mich und meine Vorlieben und Vorstellungen, das perfekte Programm für ein kleines Solo-Getaway im frühlingshaften Nizza zusammengestellt.

Das begann bereits mit der Auswahl meiner Unterkunft: Als Alleinreisende fand ich mich nämlich im Vorfeld meiner Reise mit der für mich gänzlich neuen Aufgabe konfrontiert, ein Hotel zu finden, das auch für mich allein alle wichtigen Punkte in Sachen Komfort, Ausstattung, Lage, Service und Budget erfüllte – und dazu auch noch leistbar und verfügbar war. Einschlägige Buchungsportale im Netz brachten mich hier kurz vor den Entschluss, mich mit Anfang 30 doch wieder in ein Hostel mit mehreren Betten einzumieten – nicht dass das etwas Schlechtes wäre, doch angesichts meines Ruhebedürfnisses und einer echten Single-Experience wegen war der Wunsch nach einem ruhigen kleinen Zimmerchen nur für mich selbst mit einem einzelnen, komfortablen Bett dann doch überwältigend. Und siehe da: Hier wurde mir von Anne, der zuständigen Expertin aus dem Tourimusbüro, der perfekte Ort zum Übernachten gefunden: Das Palm Hotel Nice.

Das kleine, nigelnagelneue Boutique Hotel vereinte alles, was ich mir in diesem Fall hätte wünschen können: Neben einer idealen Erreichbarkeit und Lage nahe der Strandpromenade und der Altstadt, der absoluten Sauberkeit und einem chicen Design, das ganz meiner Linie entspricht, besticht das Hotel vor allem durch die Herzlichkeit und Nahbarkeit seiner Besitzer und die Freundlichkeit des gesamten Personals.

Das Palm Hotel ist einfach zu Erreichen und zu finden – vom Flughafen nur eine angenehme Fahrt mit der Tram Linie 2 bis zur zentralen Station Jean Médecin entfernt, wo übrigens auch eines der edelsten Hotels von ganz Nizza zu finden ist – das Boscolo Exedra Hotel & Spa – ist es nur noch ein Katzensprung in das gemütliche Palm Hotel, das in der kleinen und angenehm ruhigen Rue Maccarani liegt. Geführt vom jungen Pärchen Orlane und Nicolas, wird man hier meist direkt vom Besitzer direkt serviciert. Als ich ankam, traf ich aber auf seine nicht weniger freundliche Mitarbeiterin, die mich auf mein Zimmer führte, wo ich meine Taschen ablegen und mich kurz frisch machen konnte bevor mein kleines Getaway als Single Lady in Südfrankreich schließlich so richtig beginnen konnte.