Der Sprecher des Fachverbands Hotellerie, Johann Spreitzhofer, berichtete Dienstagvormittag gemeinsam mit Gastro-Sprecher Mario Pulker bei einer Pressekonferenz der Wirtschaftskammer von der Lage in den beiden Branchen. In der Hotellerie, erklärte Spreitzhofer, sei eine optimistische Stimmung trotz schwerer Zeiten zu spüren, die Grundstimmung sei positiv: “Man muss an sich selbst glauben, sonst wäre man schnell weg vom Fenster”. Insgesamt sei im Vergleich zu Vor-Coronazeiten ein Minus von 18 Prozent zu verzeichnen. “Dieses Minus können wir heuer nicht mehr aufholen.” Im Süden Österreichs habe es zwar ein Plus bei den Buchungen gegeben, in den Städten herrsche aber noch immer Aufholbedarf. Der Inlandstourismus sei erfreulicherweise um 6,9 Prozent gewachsen.

Mario Pulker ist für die Gastronomie nicht sehr optimistisch. "Die Energiekosten haben sich mehr als verdoppelt", erzählt er.

Generell sei die Gästeplanung viel spontaner geworden, Last-Minute sei im Trend. Trotzdem sind die Gäste sehr preissensibel. Im Winter lägen die Buchungsprognosen erst bei 32 Prozent – neben Corona wär besonders die Kostensteigerung dafür verantwortlich. Außerdem seien 80 Prozent der Betriebe von den steigenden Energiepreisen betroffen. Die Energielage sei auch in seiner Branche dramatisch: “Es betrifft Strom, Gas, Öl, alle Materialien, sogar heimisches Holz”. In vielen Betrieben haben sich alleine die Stromkosten im Durchschnitt mehr als verdoppelt.

Gastronomie muss auf erhöhte Energiekosten reagieren

In der Gastronomie sieht es etwas schlechter aus, berichtet der WKÖ Gastro-Obmann Pulker. “Im ländlichen Bereich haben wir ordentliche Umsatzrückgänge”. Ein Drittel der Gastwirte sei nicht optimistisch und bezeichne das Geschäft als “nicht gut”. Daran schuld sei auch die schwierige Preissetzung. “Für viele wird es sehr eng werden. Nur dort, wo du eine einkommensstarke Umgebung hast, funktionieren die Lokale noch sehr gut”. Betroffen von Pleiten sei eben besonders die ländliche Umgebung. Auch interessant: 55 Prozent der Betriebe registrierten eine verstärkte Nachfrage nach regionalen Produkten, nur 20 Prozent der Kundschaft sei jedoch bereit, den höheren Preis dafür zu bezahlen.