Am Montag hat das Land Niederösterreich den jährlichen Sportbericht präsentiert. LH-Stellvertreter Udo Landbauer, in Niederösterreich für den Sport verantwortlich, zog dabei ein ausführliches Fazit. Neben aktuellen Kennzahlen zur heimischen Sportlandschaft und großartigen Erfolgen, wie den 17 Titeln für Niederösterreichs Top- und Leitvereinen oder der historischen Olympia-Goldmedaille von Snowboarder Benjamin Karl, richtete sich der Blick insbesondere auf die zahlreichen Herausforderungen des letzten Jahres.

„Es ist unbestritten, dass die Corona-Jahre und die Lockdowns, mit Bewegungs- und Sportverboten, massive Bewegungseinschränkungen über alle Altersgruppen hinweg zur Folge hatten und daraus leider auch negative, gesundheitliche Folgen entstanden sind“, weiß Landbauer, der zu bedenken gibt, dass nur eine Minderheit der Heranwachsenden die Mindestaktivitätszeit von täglich 60 Minuten Bewegung erreicht und sich der generelle Bewegungsmangel bei Kindern und Jugendlichen nach der Covid-19-Pandemie vermehrt abzeichnet. „Die gesetzlich vorgeschriebene Reduktion der sportlichen Aktivität für Kinder und Jugendliche war zweifelsfrei eine der größten Sünden der Corona-Politik. So etwas darf es nicht mehr geben!“, unterstreicht Landbauer und resümiert als Gebot der Stunde „den Sport einfach wieder Sport sein zu lassen.“

Sportstätten einfacher zugänglich machen

Um den negativen Trend entgegenzuwirken, hat man deshalb den Fördercall für “Digitale Buchungs-und Zutrittssysteme” bis Jahresende verlängert. Durch digitale Technologie sollen eine höhere Auslastung und Transparenz, eine effiziente Verwaltung sowie generell ein einfacher ressourcenschonender Zugang zum Sport ermöglicht werden.

„Nach wie vor kommt es viel zu oft vor, dass Turnsäle oder Sporthallen leer stehen, währenddessen insbesondere gemeinnützige Sportvereine auf der Suche nach möglichen Bewegungsräumen sind. Wir haben eine große Verantwortung dafür, dass die vorhandenen Sportstätten, die auch durch Steuergelder finanziert wurden, besser ausgelastet und vor allem für unsere Bürger zugänglich gemacht werden“, begründet Landbauer die Verlängerung auch „als Pflicht gegenüber den unzähligen Ehrenamtlichen, die sich tagtäglich für den heimischen Sport engagieren! Sie dürfen nicht vor verschlossenen Türen stehen.“

Insgesamt hat das Land Niederösterreich im vergangenen Jahr die Umsetzung sämtlicher Förderaktionen und -Maßnahmen im Sport mit einer Gesamtsumme von mehr als 22 Millionen Euro unterstützt. Fast 2,5 Millionen davon wurden in 299 Sportinfrastrukturprojekte für den Neubau, die Sanierung oder die Erweiterung der heimischen Sportstätten investiert. Darunter etwa 30 Trendsportanlagen, die öffentlich frei zugänglich sind und einen leichten sowie spielerischen Zugang für vielseitige Bewegungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen bieten sollen.

Ehrenamtliche sind Motor und Herz der Vereine

Derzeit umfasst die niederösterreichische Sportlandschaft mehr als 60 Sportverbände mit fast 3500 Sportvereinen sowie zirka 6600 Sportanlagen, die ein vielfältiges Sport- und Bewegungsangebot für Jung und Alt bieten. Gemeinsam mit knapp 215.000 aktiven Mitglieder und über 140.000 Wettkampfsportlern sowie rund 90 Leistungssportlern in der allgemeinen Klasse und 160 Nachwuchs-Kadersportler ist unser Bundesland die Nummer eins in Österreich!

„Das Rückgrat dieser vielfältigen Sportlandschaft bilden die 250.000 Ehrenamtlichen! Sie sind der Motor und das Herz eines jeden Vereins. Ohne diese Breite hätten wir keine Spitze. Mit unermüdlichem Einsatz helfen sie tagtäglich den organisierten Sport am Laufen zu halten sowie neue Talente immer wieder frühzeitig für den Sport zu begeistern und sogar bis an die Weltspitze heranzuführen“, sagt Landbauer.

Quote der Nichtschwimmer reduzieren

Für die Zukunft unterstreicht man im SPORTLAND Niederösterreich einmal mehr den Schwerpunkt auf die jungen Zielgruppen! Dazu gibt es derzeit sehr intensive Gespräche, um aktuelle Bewegungsangebote zu evaluieren und weitere Projekte zu etablieren.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Thema Schwimmen! In Zukunft soll wieder jedes Kind in Niederösterreich schwimmen können beziehungsweise die Möglichkeit erhalten, es zu lernen. „Der klare Anspruch ist es, die Quote der Nichtschwimmer zu reduzieren – je früher, desto besser“, so Landbauer, der in seiner Funktion als Landesrat für Verkehr zudem den Schulweg zu Fuß wieder attraktiver und sicherer gestalten wird.