Moskau kritisiert die Empfehlung der EU, den Luftraum über Berlarus (Weißrussland) zu meiden und hat die Nicht-Erteilung von Genehmigungen alternativer Flugrouten verteidigt. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, machte am Freitagvormittag die EU für die Probleme verantwortlich.

“Das was die Westler da gemacht haben, Flüge durch den Luftraum von Weißrussland aus politischen Gründen zu verbieten, ist eine völlige Verantwortungslosigkeit, die die Sicherheit der Passagiere in Gefahr bringt”, schrieb sie auf Facebook.

Ungeachtet der Trägheit in anderen wichtigen Fragen könne die “feine europäische Politgesellschaft” riesige Probleme für die Menschen schaffen, indem man innerhalb eines Tages die Routen für Hunderte Flüge sperre, erklärte die Diplomatin.

Sowohl die Austrian Airlines als auch die französische Air France mussten wegen fehlender Genehmigung aus Moskau Flüge in die russische Hauptstadt absagen. Am Freitag erteilte Russland der AUA jedoch die Genehmigung, ihre Moskau-Flüge auf einer alternativen Route wieder aufzunehmen.

EU-Position ist noch abwartend

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Freitag am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Lissabon laut dpa, er wisse noch nicht, ob es sich um Einzelfallentscheidungen oder um eine allgemeine neue Regelung der russischen Behörden handle, um europäische Flugzeuge dazu zu zwingen, über Belarus zu fliegen. Es habe einige Flugzeuge gegeben, die nicht hätten landen können und einige, die nicht hätten starten können. Man müsse nun erst einmal abwarten und die Lage beobachten, bevor man dann Maßnahmen treffe.

Auf die Frage, ob eine weitere Eskalation der Spannungen zwischen der EU und Russland drohe, sagte Borrell: “Die Gefahr einer Eskalation besteht immer.” (APA/red)