In seiner jüngsten Sendung nahm Markus Lanz den Skandal um das ausländerfeindliche Gegröle auf Sylt unter die Lupe und forderte eine differenzierte Betrachtung. Der ZDF-Talkmaster stellte klar: „Der Begriff ‘Nazi’ passt hier nicht. Das sind Rassisten, Menschen mit rassistischen Vorurteilen.“

Lanz berichtete zudem von seiner kürzlichen USA-Reise und bemerkte: “Das Bild des hässlichen Nazi-Deutschland war sofort wieder präsent! Das ist problematisch. Auch wir Medien tragen hier eine Verantwortung”.

"Wenn wir die Geschichte aufbauschen..."

Autorin Gilda Sahebi versuchte daraufhin zu beschwichtigen: “Deutschland kann nichts dafür, was Amerikaner über uns denken!“ Doch Lanz widersprach: „So einfach ist das nicht! Wenn wir die Geschichte aufbauschen, wird sie international verfälscht.“

Sahebi setzte mit Ironie nach: „Rassismus benennen sollte man nicht, weil das Ausland dann…?“ Lanz konterte verärgert: „Verdrehen Sie mir nicht die Worte! Dieser Suff-Rassismus ist abstoßend und schockierend, besonders weil es junge, gebildete Menschen sind.“

Lanz wehrte sich gegen die Nazi-Vorwürfe und betonte: “Das sind keine Nazis.“ Sahebi stimmte zu: “Rassismus hat nichts mit Nationalsozialismus zu tun. Diese Menschen sind keine Nazis.“

"Opportunistische Distanzierung"

Rechtswissenschaftler Kai Ambos kritisierte die “opportunistische Distanzierung“ der Politik: “Das ist nur Empörung. Ich sehe keinen Straftatbestand.“ Spiegel-Journalistin Melanie Amann sah jedoch positive Aspekte darin, die Rassisten öffentlich zu zeigen.