Kein Weltfrauentag scheint ohne möglichst lauten Schlagabtausch vorüberzugehen. „Gebt uns ja keine Blumen!“, schreien manche. Einige sprechen gar von einem „feministischen Kampftag“ und fordern den entschiedenen Kampf gegen das Patriarchat. Sollten wir für die Rechte von Frauen kämpfen? Ja, natürlich. Anlässlich der Ereignisse der letzten Tage müssen wir das mehr denn je. Doch so heldenhaft manche dieser Erzählungen vielleicht in den Ohren einiger weniger klingen möchten, so haben sie doch in der Realität wenig mit der Erreichung von tatsächlicher Wahlfreiheit und Selbstbestimmung für Frauen in unserem Land zu tun.

Schauen wir uns das mal anhand konkreter Beispiele an:

Betrachtet man den Arbeitskräftemangel in Österreich, dann sind genau diese 50% der Weltbevölkerung unser bester Joker, wenn es darum geht, unser volles Potenzial auszuschöpfen. Umso wichtiger ist die Einführung von Modellen wie einer Oma-Karenz, die es beiden Elternteilen leichter ermöglichen würden, schneller wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Genau jene, die angeblich für die Wahlfreiheit der Frau kämpfen, sind es aber, die sich nun oftmals gegen eine Flexibilisierung unserer Kinderbetreuung durch eine Großelternkarenz sträuben. Das Auslagern in staatliche
Institutionen soll ihrer Meinung nach der einzig richtige Weg sein. Selbst wenn es Frauen und ihre Partner vielleicht nicht wollen? Seit Jahren diskutieren wir nun darüber, wie wir es schaffen, dass wir viele der topausgebildeten Frauen wieder schneller auf den
Arbeitsmarkt zurückbringen und dann werden wichtige Maßnahmen aufgrund ideologischer Vorurteile bekämpft? Das hat wahrlich nichts mit Selbstbestimmung zu tun. Und genauso wie wir Frauen den Weg zurück in den Job so leicht wie möglich machen sollten, müssen wir auch dafür sorgen, dass Frauen, die sich freiwillig dazu entscheiden,
zu Hause zu bleiben und sich einige Zeit oder auch länger der Betreuung ihrer Kinder zu widmen, das auch ohne schlechtes Gewissen tun können. Auch dafür müssen wir wieder gesellschaftliche Akzeptanz schaffen, nachdem uns selbst ernannte „Feministinnen“ und
oftmals linke Politikerinnen jahrzehntelang vermittelt haben, dass wahre weibliche Emanzipation nur durch beruflichen Erfolg und einen möglichst frühen Wiedereinstieg nach der Geburt geschehen kann.

Importierte Frauenfeindlichkeit ist in Wien ein ernstes Problem.

Setzt man sich mit der Sicherheit von Frauen in unserem Land und insbesondere in Städten wie Wien auseinander, zeigt sich ein ähnlich scheinheiliges Bild. Denn während wir uns wohl alle einig sind, dass es jede Gewalttat gegen eine Frau zu verhindern gilt und dass uns insbesondere die Meldungen über die erschreckenden Taten an Frauen der letzten Wochen aufzeigen müssen, dass wir hier ein Problem haben, erleben wir jedoch wieder eine Reihe von „Feministinnen“, die sich weigern anzuerkennen, dass wir durch die unkontrollierte Zuwanderung der letzten Jahre zum Teil leider auch inakzeptables Gedankengut in unserem Land aufgenommen haben. Importierte Frauenfeindlichkeit ist in Wien ein ernstes Problem. Sittenwächter, die Mädchen auflauern, abscheuliche Gewalttaten an Frauen – kaum eine Woche vergeht in unserer Stadt, ohne dass wir von solchen Nachrichten lesen müssen. Gibt es vor diesem Hintergrund nun endlich ein Eingeständnis der Wiener Stadtregierung, dass ihre viel beschworene Willkommenskultur fehlgeschlagen ist? Mitnichten.
Stattdessen erleben wir wieder eine Fortsetzung dieser verheerenden Vogel-Strauß-Politik der vergangenen Jahre. Natürlich ist Gewalt gegen Frauen nicht nur ein kulturell bedingtes Problem. Natürlich können wir die traurige Anzahl an Frauenmorden nicht nur auf das Problem der illegalen Migration zurückführen. Doch gleichzeitig dürfen wir diesen Umstand nicht als Ausrede dazu verwenden, diese gefährliche Entwicklung weiter zu ignorieren. Denn das hat absolut nichts mit Feminismus zu tun.

Solange wir Frauen nicht mit diesem überbordendem Ausmaß an Ideologie verschonen, verhöhnen wir genau jene, für die wir angeblich jedes Jahr den Weltfrauentag begehen.

Solange wir es nicht schaffen, dass Mädchen und Frauen bei uns sicher und beschützt aufwachsen können, solange brauchen wir uns auch keine hohlen Kampfsprüche im Kampf gegen das Patriarchat gegenseitig an den Kopf werfen. Solange wir es nicht schaffen, dass Frauen ihren Familienalltag individuell strukturieren können, ohne finanzielle Einbußen oder gesellschaftliche Ächtung in Kauf nehmen zu müssen, solange interessiert auch niemanden ein „feministischer Kampftag“. Solange wir Frauen nicht mit diesem überbordendem Ausmaß an Ideologie verschonen, verhöhnen wir genau jene, für die wir angeblich jedes Jahr den Weltfrauentag begehen. Nämlich die 50% der Weltbevölkerung, die unser größter Joker sind – egal, ob das für den Arbeitsmarkt gilt, für unsere Familien oder für unser gesellschaftliches Zusammenleben.