In Deutschfeistritz, Eggersdorf, Weinitzen und in Nord-Andritz in Graz wurde Zivilschutzalarm ausgelöst. Betroffen waren die Bezirke Graz-Umgebung, Hartberg-Fürstenfeld und Teile der Südoststeiermark.

Die Wassermassen hatten den stark angeschwollenen Übelbach binnen Minuten über das in Deutschfeistritz enge kanalisierte Bachbett treten lassen und das Zentrum des Ortes überschwemmt. Auch Autos wurden mitgerissen und hatten sich zwischen Häusern verkeilt. Laut Feuerwehr waren etliche Menschenrettungen erforderlich. Von den Bezirkshauptmannschaften wurde geprüft, ob für Teile der Bezirke Graz-Umgebung sowie Hartberg-Fürstenfeld der Katastrophenzustand auszurufen sei.

In Graz waren laut  Stadtgemeinde besonders die Bezirke Andritz und Mariatrost betroffen,  hier vor allem im Bereich von Andritz- und der Leonhardbach sowie um den Hilmteich. In diesen Gebieten wurde Zivilschutzalarm ausgelöst, die Sirenen waren in weiten Teilen des Stadtgebiets zu hören. In einigen Straßen stürzten Bäume um und blockierten die Fahrbahn sowie Oberleitungen der Straßenbahn und Stromleitungen.

A9 Pyhrnautobahn bleibt bis Montag gesperrt

Im Zuge der schweren Gewitter hat eine Mure Samstagabend die Pyhrnautobahn (A9) bei Übelbach verlegt. Die Fahrbahn nach Süden war gesperrt, sicherheitshalber auch die in Richtung Norden, so die Asfinag. Durch die Regenfälle war im Nahbereich der A9 knapp nach der Anschlussstelle Übelbach eine bis zu 1,5 Meter hohe Schlamm- und Gerölllawine abgegangen, welche die Richtungsfahrbahn nach Süden verlegte. Wenig später erfolgte die Sperre Richtung Norden wegen der anhaltenden starken Regenfälle. Der Verkehr wurde ab 19 Uhr in beiden Richtungen ab St. Michael beziehungsweise Deutschfeistritz umgeleitet. Die Umleitung erfolgte über die Brucker Schnellstraße S35 und die Semmering Schnellstraße (S6).

Alarmstufe Rot auch im Burgenland

Auch in weiteren Bundeslängern kam es aufgrund der heftigen Regenfälle zu zahlreichen Einsätzen der Rettungskräfte: Im Burgenland waren die Bezirke Mattersburg und Eisenstadt-Umgebung sowie der Bezirk Oberwart. Für die Stadt Oberwart wurde um 4.14 Uhr Früh am Sonntag aufgrund der angespannten Wetterlage mit Starkregen und Hochwasser eine Zivilschutzwarnung ausgelöst. Bereits kurz vor Mitternacht wurde im gesamten Bezirk Oberwart der Katastrophenfall ausgerufen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen, sowie tiefer gelegene Räume wie Keller und Tiefgaragen zu meiden. Einsätze der Feuerwehren gab es auch im Bezirk Güssing. Laut Landesmedienservice waren gegen 7 Uhr in der Früh im Bezirk Oberwart 55 Feuerwehren ausgerückt, im gesamten Burgenland wurden bis 4.30 Uhr rund 360 Einsätze verzeichnet. Wann der Zivilschutzalarm in Oberwart wieder aufgehoben wird, war zunächst nicht bekannt.

Ausrücken mussten auch die Feuerwehren in Niederösterreich, vorwiegend im Süden. Klaus Stebal vom Landeskommando sprach am Abend von etwa 40 Einsätzen, hauptsächlich Auspumparbeiten.