
Lebensmittel heuer noch teurer: Plus 250 Euro pro Person!
Eine aktuelle Studie der Allianz zur Preisentwicklung bei Lebensmitteln in Deutschland versetzt auch hierzulande Konsumenten in Alarmbereitschaft: Demnach sollen Produkte des täglichen Bedarfs im Jahresverlauf nochmals empfindlich teurer werden. Handelsexperten rechnen mit mehr als zehn Prozent – eine ähnliche Entwicklung ist auch in Österreich zu erwarten.
Wer nach dem Einkauf im Supermarkt dieser Tage beim Blick auf den Kassenbon immer öfter ungläubig blinzeln muss, der ist nicht allein: Nicht nur in Österreich, auch bei unseren deutschen Nachbarn muss man für Lebensmittel aktuell sehr tief in die Tasche greifen. Und es wird auch in den nächsten Monaten nicht besser – wie eine aktuelle Studie des Kreditversicherers Allianz Trade zeigt, müssen wir uns mit hoher Wahrscheinlichkeit auf noch höhere Preise einstellen.
“In Deutschland dürften die Preise im Lebensmitteleinzelhandel 2022 um mehr als 10 Prozent anziehen”, fasste der Handelsexperte Aurélien Duthoit von der Allianz zusammen. Umgerechnet entspricht das durchschnittlich 250 Euro Mehrkosten im Jahr pro Kopf.
Handelsexperte: "Das Schlimmste kommt auf die Haushalte noch zu"
Trotz der jüngsten Preissteigerungen seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel weit davon entfernt, den tatsächlichen Preisanstieg bei Lebensmitteln in den vergangenen 18 Monaten widerzuspiegeln. “Das Schlimmste kommt auf die Haushalte also erst noch zu”, warnte Duthoit.
Die Hersteller von Lebensmitteln und Getränken haben ihre Preise in Deutschland der Studie zufolge seit Anfang 2021 um durchschnittlich 16,6 Prozent angehoben. Am stärksten waren die Aufschläge bei Produkten des täglichen Bedarfs, darunter Öle und Fette (plus 53 Prozent), Mehle (plus 28 Prozent) und Nudeln (plus 19 Prozent) – vor allem getrieben durch die russische Invasion in der Ukraine.
Handelspreise passen sich mit Verzögerung an Erzeugerpreise an
Im Gegensatz seien die Preise im Lebensmitteleinzelhandel nur um vergleichsweise bescheidene 6 Prozent angestiegen, heißt es in der Studie. Dabei entfielen im Lebensmitteleinzelhandel 75 Prozent der Gesamtkosten auf den Einkauf. Hier bestehe also noch Nachholbedarf. “Die Vergangenheit hat gezeigt, dass sich Einzelhandelspreise im Großen und Ganzen an die Erzeugerpreise anpassen, wenn auch mit einer gewissen Verzögerung”, sagt Duthoit.
“Die hohe Inflation und der nach der Pandemie verzeichnete Absatzrückgang bei Lebensmitteln in den Geschäften setzen die Rentabilität im Lebensmitteleinzelhandel unter Druck”, sagte Duthoit. “Insofern dürften die Preissteigerungen zeitnah und in hohem Maße auf die Verbraucherpreise durchschlagen.”
Neun von Zehn Lebensmittelhändler planen Preiserhöhungen
Tatsächlich gaben bei einer aktuellen Umfrage des Ifo-Institus neun von zehn Unternehmen im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln an, weitere Preiserhöhungen zu planen. Hauptursache für die steigenden Preise seien höhere Kosten bei der Beschaffung von Energie, Rohstoffen, sonstigen Vorprodukten und Handelswaren, hieß es vom Ifo.
Und auch aus der Landwirtschaft kamen zuletzt alles andere als beruhigende Signale für Verbraucher. Der Deutsche Bauernverband warnte erst in dieser Woche, die angespannte Lage auf den Agrarmärkten infolge des Ukrainekrieges werde wohl noch monatelang anhalten. Es sei davon auszugehen, dass die kritische Versorgungssituation bis weit ins kommende Jahr und über die Ernte 2023 hinausreichen werde, sagte der stellvertretende Generalsekretär Udo Hemmerlin. Daher werde es auch zu weiteren Preiserhöhungen für die Verbraucher kommen.
Kommentare
Viele werden einfach überlegter einkaufen und es wird letztlich nicht mehr kosten. Ich habe das einmal in Frankreich beobachtet: Da sind plötzlich die Preise für Obst enorm in die Höhe gegangen und die Leute haben dann jeden Apfel extra angeschaut; vorher hatten sie ganze Steigen gekauft. Beispielsweise angeschlagene Früchte waren dann schon nicht mehr zu verkaufen.
. . . das werden sich die Leute nicht gefallen lassen. Spargel Bauern klagen schon an Kaufzurückhaltung. Geld kann man nur einmal ausgeben.
UK Krieg ist nicht der Grund. Russland liefert, nichts ist eingestellt. politik sagte Getreide können wir uns selbst versorgen. Also warum dann die Preiserhöhungen ? Benzin und Diesel genug vorhanden. Die Monopol-Bosse zocken uns ab.
Dann war das System (Medien) so blöd und gaben
die Spareinlagen der Deutschen bekannt. 7 Billionen Euro, dass weckt doch die Begierde.
Den Kapitalisten muss man auf die Finger hauen.
Das ist wie die Maskenpflicht eine geniale Methode sozialer Konditionierung. Sozial Schwache haben überdurchschnittlich oft Übergewicht (wer’s nicht glaubt, kann das ja im Selbststudium vorm Sozialamt, -markt oder an sozialen Brennpunkten ergründen). Wenn’s dort teurer wird, gilt FDH – und alle senken den BMI.
Das werden einige Politiker und die restliche Elite zu spüren bekommen.