Viele Kärntner begegneten der Ankündigung zur Erhöhung des Stromtarifs Anfang Juni mit Unmut – jetzt können sie ein wenig aufatmen: der als Alternative zu dem erhöhten Tarif von 24,84 Cent angebotene „Vorteilstarif“ wird um 1,19 Cent günstiger und soll statt 19,80 Cent pro kWh nun 18,61 Cent kosten. Für Neukunden sinkt der Preis von 24,84 Cent auf 23,88 Cent. Der Vorteilstarif läuft über zwölf Monate und soll so nicht nur preiswerter sein, sondern auch mehr Planungssicherheit gewähren.

Für bereits Umgestiegene soll der Preis rückwirkend geändert werden

130.000 Kärntner haben bereits den Vorteilstarif abgeschlossen. Auch sie sollen nicht leer ausgehen oder für ihre frühe Entscheidung das Nachsehen haben. Der Tarif wird Rückwirkend mit dem 1. August 2023 gesenkt. Auch Stromer profitieren: der Vorteilstarif für Kunden mit Elektroheizung oder Wärmepumpe wird ebenfalls um sechs Prozent gesenkt und beträgt bei einem Jahresverbrauch von 3501 kWh nur mehr 16,36 Cent pro kWh. Noch bis zum 1. September diesen Jahres kann man zum Vorteilstarif wechseln.

Die Arbeiterkammer senkt die Senkungen mit gemischten Gefühlen

Die Arbeiterkammer (AK) bewertete die Tarifsenkung als ungenügend. „Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, dennoch ist der aktuelle Strompreis in ganz Österreich noch immer zu hoch“, bemängelt AK-Präsident Günther Goach. „Mit einem unzureichend formulierten Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz ist es der Bundesregierung nicht gelungen, einfache und sichere Regeln für die angemessene Änderung der Strompreise zu schaffen“, kritisiert er die Regierung. Trotz der Senkungen bleibt auch die Klage gegen KELAG aufrecht, da die AK Kärnten „für die Konsumenten Klarheit und Rechtssicherheit bei Preisanpassungen im Rahmen bestehender Lieferverträge“ herstellen möchte.