Die „Letzte Generation“ zeigt sich empört über die Razzien, welche die Organisation hart träfen, erklärte die Sprecherin Aimée van Baalen. Allerdings dürfe man nicht in einer Schreckstarre verharren, sondern müsse den Protest fortsetzen. Diesem Vorsatz wollen sie innerhalb der nächsten Wochen mit verschiedenen Demonstrationen in großen deutschen Städte wie Berlin und München nachkommen.

Die Regierung handle verbrecherisch – nicht die Aktivisten

Ihre eignen Aktionen legitimieren die Sprecher der „Letzten Generation“ damit, dass sie politischen Rückhalt haben und völlig transparent agieren. So seien zum Beispiel ihre Namen und Finanzen jedem zugänglich. Gleichzeitig warfen sie der Regierung in Berlin vor, dass sie den Bürgern vorgaukle, Deutschland sei auf einem guten Weg. „Der Paragraph 129 soll eigentlich eingesetzt werden, um die öffentliche Ordnung zu schützen, um Terrorismus zu vereilten – jetzt wird er gegen uns eingesetzt“, so Aimée van Baalen. Zudem fügt sie an: „Wir haben keine Angst vor einem Prozess. Wir haben Angst vor der Zerstörung unseres Rechtsstaates durch die Folgen der Klimakrise.”

Wer sind die Bekloppten?

Weiterhin erklärte Aimée van der Baalen: „Kanzler Scholz hat unseren Protest als völlig bekloppt bezeichnet. Doch dass zum wiederholten Male unsere Wohnungen untersucht werden, das ist völlig bekloppt. Dass sie unsere Handys abhören und uns bis zu fünf Jahre einsperren wollen, das ist völlig bekloppt.“

Nach diesen Anschuldigungen beruft sich die Aktivistin auf die Aussage von António Guterres mit dem Ausspruch, dass nicht die kriminell seien, die das Klima retten wollen. Kriminell sei die fehlende politische Führung in dieser Krise.

Wo bleibt die geforderte Demokratie bei der „Letzen Generation“?

Nachdem das Plädoyer für den Klimaschutz und die Rechtsstaatlichkeit beendet war, ließen die Veranstalter vor allem eines missen: gängige demokratische Praxis. Anstelle der für Pressekonferenzen üblichen Fragerunde von Journalisten, wollte sich Aimée van Baalen außerhalb des Konferenzraumes nur einigen Einzelfragen stellen. Während den daraus entstehenden Wirren und Diskussionen mit den anwesenden Journalisten wurde die Live-Übertragung beendet.