Liebe ORF-Sommergespräch-Macher!

Die ORF-Sommergespräche, normalerweise das Highlight der innenpolitischen Sommerberichterstattung, scheinen als ORF-Ladenhüter in die Bedeutungslosigkeit zu schlittern. Nach drei Ausgaben steht im Vergleich zu den Vorjahren überall ein Quotenminus. Nicht knapp, sondern teilweise klar.

Goldene Himbeere für die Wahl des schlechtesten Raums im Parlament

Dabei solltet Ihr am Küniglberg schon längst darüber nachdenken, ob Euer Format und vor allem die Art und Weise, wie Ihr Politsendungen macht, noch auf der Höhe der Zeit sind. Speziell der Ort der Gespräche scheint dieses Jahr die Zuseher zu vertreiben. Jenen Fernsehmachern, die diese dunkle Kammer für die Sommergespräche auserkoren haben, gebührt die Goldene Himbeere. Wie kann man nur den wohl denkbar schlechtesten Raum im neu renovierten Parlament für diesen Polit-Talk wählen? Zur ohnehin schon getrübten Stimmung im Land, befeuert Ihr jeden Montagabend mit fünf dieser Sendungen die depressive Stimmung in der Republik. Für dieses Programm sind wir auch noch verpflichtet, Monat für Monat hinzublättern.

Längst sind die Zeiten vorbei, als Euch Kurz und Strache im Sommergespräch noch Rekordeinschaltquoten jenseits der Millionengrenze beschert haben. Jene zwei Politiker, die Ihr bei jeder sich bietenden Gelegenheit zwischen der ZiB um 9 und ZiB24, Teletext, Radio und natürlich auch Online, bei jeder Tages- und Nachtzeit, bekämpft, kritisiert und medial geprügelt habt.

Was der normale Österreicher denkt, das ist nicht Eure Welt

Weil die zwei nicht aus Eurem Holz geschnitzt sind, dem mit den starken linken Verästelungen. Weil sie nicht das geantwortet haben, wie Ihr Küniglberger es Euch gewünscht habt. Weil sie nicht brav und artig dem gefolgt sind, was sich die jeweiligen Moderatoren erwartet haben. Weil Sie nur das gesagt haben, was sich jeder durchschnittliche und normale Österreicher denkt. Ja, das war in der Tat nicht Eure Welt und wird es wohl auch nie sein.

Stattdessen erfreut Ihr euch der Genderei, dem bösen Kapitalismus, der Verteilungsgerechtigkeit, der allgemeinen Bürgererziehung und dem ganzen anderen linken Schmafu abseits der Lebensrealitäten von uns Österreichern. Dass der Talk mit Werner Kogler vergangene Woche laut eigenen Angaben im Schnitt nur noch 424.000 Menschen vor den Bildschirm lockte und damit der absolute Quotentiefpunkt der vergangenen Jahre erreicht wurde, scheint Euch egal zu sein oder in Eurer Traumwelt jenseits der gebührenzahlenden Bevölkerung nicht mehr aufzufallen.

Groß ist beim ORF nichts mehr – außer das Budget und der Zorn der Zuseher

Vor Beginn der Sommergespräche meinte Eure diesjährige Moderatorin, dass es in den Interviews um das „große Bild“ gehe. Davon seid Ihr in der Zwischenzeit mit Euren Ausstrahlungen aus diesem Besenkammerl weiter entfernt als davor. Groß ist beim ORF schon lange nichts mehr. Außer das Budget aus unseren Gebühren und der Zorn vieler Zuseher!

Herzlichst
Euer
Exxpressicus