
Lieferdienst-Boom: Wettstreit um die Vorherrschaft
Spätestens seit der Corona-Pandemie erleben Essenslieferdienste einen Bomm. Damit wächst auch der Wettbewerb. Eine Investition am Aktienmarkt könnte sich aktuell jedoch als schwierig erweisen.
Der Wettbewerb am Markt der Essenslieferdiensten ist groß. Vor allem seit dem Beginn der Corona-Pandemie gewinnen die Zustelldienste an Beliebtheit. Jetzt hat das US-Unternehmen Doordash nach Europa expandiert und in Stuttgart eröffnet. Der Grund für den Markteintritt in Deutschland sei “ein vielversprechender Markt”. “80 Prozent der Lieferdienste sind nicht auf Online-Marktplatz für Lieferdienste zu finden”, berichtet Gründer Andy Fang gegenüber der “Welt”. Die Gelegenheit sich dabei am Aktienmarkt zu etablieren sei dementsprechend groß.
DoorDash in der Pole-Position
Der Kampf um die Vorherrschaft in der Branche ist dennoch groß. DoorDash liegt mit einem Börsenwert von 74 Milliarden Euro in der Pole-Position. Der deutsche Konkurrent Delivery Hero hat aufgrund der vierten Corona-Welle jedoch deutlich an Wert gewonnen. Das Unternehmen aus Deutschland ist mit einem Börsenwert von aktuell 30 Milliarden Euro jedoch nicht einmal halb so groß.
Lieferando bisheriger Marktführer
Die Expansion von DoorDash hat auch große Auswirkungen auf Just Eat Takeway. Das Unternehmen aus Holland, welches in Österreich und Deutschland vor allem als Lieferando bekannt ist, war bisher eindeutiger Marktführer. Vor allem wegen der Corona-Pandemie hat sich das holländische Unternehmen rasant entwickelt. Just Eat hält bei einem Börsenwert von 12,7 Milliarden Euro.
Auch weitere börsennotierte Lieferdienste wie Deliveroo (Börsenwert: 6,4 Milliarden Euro) oder Domino’s Pizza (Börsenwert 16,4 Milliarden Euro) wollen weiterhin mitmischen.
Ein Problem bei der Etablierung von DoorDash sehen Branchenkenner im System der Amerikaner. Die Lieferanten bringen das Essen mit den eigenen Fahrzeugen – ob Auto, Fahrrad oder ein anderes Fortbewegungsmittel bleibt dabei dem Lieferanten selbst überlassen – ebenso wie die Instandhaltungskosten und Reparaturkosten.
Investitionen werden schwierig
Ob die Umsätze der verschiedenen Lieferdienste mit den ständig steigenden Angeboten stabil bleiben, wird sich zeigen. Die Lieferdienste überlegen sich jedoch bereits, wie sie die Angebote ausweiten können, um weitere Kunden zu gewinnen. „Denkbar ist es beispielsweise, zusätzliche Produktangebote wie Medikamente anzukoppeln, oder Services von der Textilreinigung bis zur Abholung von technischen Geräten zur Reparatur“, erwartet Rainer Münch, Partner und Handelsexperte bei der Beratungsfirma Oliver Wyman.
Für Investoren wird die Anlage in Lieferdienste immer schwieriger. Trotz der aktuellen Dominanz von DoorDash, trauen Analysten dem Konkurrenten Delivery Hero sehr viel Potenzial zu.
Kommentare
Ich glaube nicht, dass Aktien von einer solchen Firma empfehlenswert sind. Höchstens kaufen bei Erstausgabe und nach ein paar Wochen vermutlich mit Gewinn verkaufen. Aber sobald es mit den Lockdowns vorbei ist, bricht das Geschäft sicherlich auf die Hälfte ein. Wenn nicht noch stärker.
Viele werden sich während der Lockdowns daran gewöhnen und werden das weiterhin so handhaben. Aber eben nicht alle.
Die Regierungen der ersten Welt betätigen sich mit ihren Covid Maßnahmen als Unterstützer dieser Konzerne.
Unsere mittelständischen Gastro und Hotellerie Betriebe werden zuerst mit Geld aus dem Covid Fond vom Steuerzahler kurzfristig vor dem Bankrott gerettet während sich die Großkonzerne den Markt unter sich aufteilen.
Der Wähler schaufelt sich sein Armengrab selbst.
Ja, das ist jedenfalls der Effekt dieser Maßnahmen. Beim Essen verstehe ich es aber nicht, dass es offenbar so viele Leute gibt, die nicht selbst kochen können. Das geht schneller. Wenn man gerne Pizza will, dann kann man sich einen Pizzaofen zulegen und muss nicht eine quatschige Pizza essen, die sie nach einer Viertelstunde in dem Pappkarton zwangsläufig wird.