Am 11. November wird in der Bundeshauptstadt die Ballsaison eingeläutet. Bis zum 4. März können die Wiener auf über 450 Bällen tanzen. Erwartet werden über eine halbe Million Gäste. Ein Viertel davon reist aus dem Ausland an. Die Zahl pendle sich auf dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020 ein, sagt ein Vertreter der Wirtschaftskammer. Erfreulich fällt für die Ball-Organisatoren auch die Umsatzprognose aus. Es wird für die kommende Saison ein neuer Rekord erwartet.

Unter jungen Wienern werden Bälle beliebter – fast jede dritte Person ab 15 Jahren möchte heuer laut der Studie einen Ball besuchen. Dabei geht es den jungen Leuten nicht so sehr darum, Bekannte zu treffen. Wichtig ist, sich auf den sozialen Medien zu präsentieren – dazu bilden Bälle in imperialen Settings eine Instagram-taugliche Kulisse.

Günstigere Tickets, spektakuläre Einlagen

Die Anbieter wollen die Events vermehrt auf junge Leute anpassen. Es sollen mehr Attraktionen und spektakuläre Mitternachtseinlagen angeboten werden. Auch soll eine größere Anzahl von günstigeren Studenten-Tickets bereitstehen.

Im Durchschnitt gibt der Ballgast etwa 365 Euro aus – um 45 Euro mehr als im Vorjahr. Laut der Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, Maria Neumann, sind die Ballkarten und mögliche Tischreservierungen hier mit 140 Euro der größte Kostenfaktor.

Der Rest fließt in Garderobe, Schuhe, Frisur oder Kosmetik. Auch Restaurants, der Blumenhandel sowie die Taxibranche profitieren von der “fünften Jahreszeit”. In Sachen Styling liegen heuer bei den Abendkleidern Farben wie Royalblau oder Smaragdgrün im Trend. Bei den Frisuren wird wieder gern aufgesteckt, wobei hier öfter auch mit Haarteilen nachgeholfen wird.

Laut Wirtschaftskammer sehen die Veranstalter aber trotz der regen Nachfrage auch Verbesserungsbedarf – nämlich bei den Örtlichkeiten. “Es gibt zu wenig Locations”, berichtete Markus Grießler von der Wirtschaftskammer. Vor allem für größere Bälle mit bis zu 2.500 Leuten sei das Angebot sehr eingeschränkt. Wünsche man ein historisches oder imperiales Ambiente gebe es nur die Hofburg und das Rathaus – oder eben einmal im Jahr eine Veranstaltung in der Oper. (APA / Red.)