Geschmacklos: ORF-Satiriker verspotten Frau wegen ihrer Behinderung
Dieser Gag ging nach hinten los! Die beiden ORF-Satiriker Christoph Grissemann und Dirk Stermann mussten sich jetzt dafür entschuldigen, dass sie sich über die Aussprache einer Lokalpolitikerin lustig gemacht haben. Tatsächlich ist der Hintergrund nämlich gar nicht witzig.
Ärger für die ORF-Show “Willkommen Österreich”: Die beiden Moderatorin Dirk Stermann und Christoph Grissemann haben in der Sendung vom 15. Oktober Witze über die Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch gerissen. Der Grund: Die Grünen-Politikerin leidet unter einem Sprachfehler.
In einem Ausschnitt aus einem ORF-Interview sagte die Grün-Politikerin: “Da ist jetzt natürlich auch Voraberg in einer Verantwortung.” In weiterer Folge sagte sie noch zwei Mal “Voraberg” statt “Vorarlberg”.
Auf dem Kurznachrichtendienst X veröffentlichte Schoch nun einen “offenen Brief” deswegen: “Meine vermeintlichen Ausspracheprobleme haben nichts mit dem Bregenzer Dialekt zu tun. Tatsächlich sind sie eine Folge einer neurologischen Stimmstörung, die als spasmodische Dysphonie vom Adduktor-Typ bekannt ist.” Sie ergänzt: “Was für Sie wie ‘weinerliches’ Sprechen wirkt, ist in Wirklichkeit ein offener Kampf vor der Kamera, verständlich sprechen zu können.”
Die Erkrankung verursache “unwillkürliche Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur”, besonders “bei bestimmten Vokalkombinationen und mehrsilbigen Worten – so auch beim Wort Vorarlberg.”
🧵 Offener Brief an Stermann und Grissemann 👇
— Sandra Schoch (@SandraSchoch4) October 20, 2024
1/ Sehr geehrter Herr Stermann, Sehr geehrter Herr Grissemann, mit Interesse habe ich Ihre Sendung vom 15.10.2024 verfolgt, in der Sie sich der Diskussion über die richtige Betonung von „Vorarlberg“ widmen.
Der ORF hat sich mittlerweile persönlich bei der Politikerin per Mail entschuldigt: “Mit Bedauern haben wir Ihre Beschwerde gelesen. Es tut uns wahnsinnig leid, dass Sie sich durch unsere Sendung beleidigt und vorgeführt gefühlt haben.” Abschließend baten die Satiriker um Verzeihung für das “ärgerliche Missverständnis”.
Kommentare