Ghosting – was tun, wenn der Traummann auf Tauchstation geht? Der eXXpress-Liebescoach klärt auf!
Was ist eigentlich Ghosting und was kann Frau tun, wenn ER sich plötzlich wie ein Geist auflöst? eXXpress-Liebesexpertin Margarita Gavrielova erklärt in ihrer neuen Kolumne, warum der vermeintliche Traummann plötzlich den Kontakt abbricht. Jeden Freitag – nur auf eXXpress.at!
Manche Leserin über 30 wird sich vermutlich erstmal fragen, was denn das überhaupt bedeuten soll. Aber keine Sorge, Sie brauchen jetzt auch nicht googeln, denn es ist simpler, als Sie annehmen. Früher sagte man dazu „der Typ hat sich nicht mehr gemeldet“, also wenn jemand, den man erst kürzlich kennengelernt hat, den Kontakt von einem Tag auf den anderen radikal abbricht. Sich sozusagen wie ein Geist auflöst. Das war’s auch schon wieder.
Dass es dafür nun mittlerweile einen eigenen Ausdruck gibt, liegt konkret an zwei Dingen: Zum einen an der wunderbaren Welt des Social Media, der Dating-Apps und der Fotobearbeitung für „jederfrau“, die es möglich macht, sich gegenüber Unbekannten wie ein Topmodel zu präsentieren. Für diese Frauen ist dieser Artikel jedenfalls nicht gedacht, denn das ist wieder ein ganz anderes Thema, wenn das Date im Real Life dann nicht den erwünschten Verlauf nimmt, das „Perfect Match“ mal eben „schnell raus zum Auto muss, um etwas zu holen“ und man am Tisch zurückbleibt wie bestellt und nicht abgeholt.
Zum anderen folgt der Ausdruck „Ghosting“ dem heutzutage üblichen, politisch korrekten Trend, für alles irgendeine Möglichkeit zu finden, sich selbst als Opfer darzustellen und zu bemitleiden. Wenn Sie aber meine Kolumne schon einige Zeit verfolgen, können Sie sich sicher auch hier vorstellen, dass ich nichts von der Glorifizierung von Opfern halte, sondern versuche, in jeder Frau Eigenverantwortung und Entwicklung zu fördern, durch die sie erst den Schlüssel zum Glücklichsein und einer erfüllten Beziehung in der Hand hält.
Daher ist es mir hier ein Bedürfnis, mal mit dem ganzen Unsinn aufzuräumen, der zu diesem Unwort „Ghosting“ kursiert, vor allem die sogenannten „Tipps“, wie man sich am besten davor schützt. Wenn Sie dieser Artikel also in irgendeiner Form provozieren sollte, dann geschieht das bewusst, damit Sie sich ernsthaft mit Ihrer eigenen Rolle in diesem Drama beschäftigen und dadurch innerlich stärker werden.
Das Phänomen des Ghostings
Heute ist meine Kolumne Ihnen, liebe Leserinnen gewidmet, die vom männlichen Verhalten enttäuscht sind, und vor allem für all diejenigen, die das Phänomen des Ghostings kennengelernt haben und durch die Verletzung dieser Zurückweisung die letzte Hoffnung in eine liebevolle Beziehung aufgegeben haben. Fast jede hat auch die eine oder andere Freundin, die schon mal betroffen war und sich über meine heutige Aufklärung freuen könnte, sodass das Phänomen des Ghostings ein für alle Mal der Vergangenheit angehört.
Es gibt leider viele Therapeuten, die auf Basis reiner Schulmedizin denken und das Gesetz der Anziehung komplett außer Acht lassen. Sie behaupten, dass die Personen, die geghostet werden, nichts dafür können. Meiner Meinung nach ist diese Behauptung totaler Blödsinn! Das würde bedeuten, dass man lediglich Opfer von widrigen Umständen ist und selbst keine Wahl hat. Natürlich hat jeder das Recht, so zu denken, aber weiterbringen wird das sicherlich niemanden. Ich empfehle daher generell, aus allen, vor allem negativen Erfahrungen einen Lernprozess zu machen, denn in jeder dieser negativen Erfahrungen steckt auch der Schlüssel zur Erkenntnis, zur Entwicklung und zur Heilung. Diese Erfahrungen sind dafür da, um unsere emotionalen Trigger besser zu erkennen und sie aufzulösen. Wie das geht, erkläre ich am Schluss des Artikels.
Sich also „Ghostingopfer“ zu nennen und zu behaupten, keine Verantwortung dafür zu tragen, wird höchstens dazu beisteuern, dass man seinen Schmerz weiterhin nach außen tragen und ständig verlassen werden wird. Jeder Mensch, der mit einer anderen Person eine Beziehung eingeht und sein Problem nicht geheilt hat, wird laufends auf der Suche nach Erlösung in Form dieses anderen Menschen sein, und ich glaube, es ist für jeden begreiflich, dass das aus Prinzip nicht gutgehen kann.
Warum werden Männer zu „Ghosts“?
Bevor man sich in der Opferrolle suhlt und die ganze Männerwelt kategorisch verflucht, sollte man zunächst verstehen, was in einem Mann vorgeht, wenn er reflexartig die Flucht ergreift, denn dies geschieht ja weder grundlos noch vorsätzlich (außer Sie sind einem Heiratsschwindler auf den Leim gegangen, doch dies ist wieder eine andere Geschichte, obwohl die Grundvoraussetzungen durchaus vergleichbar sind).
Wenn man Männer fragt, warum sie mal jemanden geghostet haben, dann höre ich oft, „naja, sie war eigentlich eh irgendwie hübsch und lieb, und ich weiß selbst nicht so genau, was mich im Endeffekt abgeschreckt hat“. Erst im detaillierten Gespräch, meistens bei mir im Coaching, stellt sich dann für diese Männer heraus, dass die jeweilige Frau ihnen Angst gemacht, ja sogar fast schon regelrecht Panik erzeugt hat, ohne zu wissen, was die Hintergründe sind. Aber warum geschieht das?
In einem Großteil der Fälle handelt es sich nämlich um Frauen, die eine starke Sehnsucht nach Liebe haben und daher unbewusst auf den Mann einen unheimlichen Druck ausüben, diese Sehnsucht zu erfüllen, was für die wenigsten Männer innerhalb ihrer Komfortzone liegt. Das Dilemma besteht hier oft darin, dass es vor allem die „besonders lieben“ trifft, weil diese halt alles machen würden, um eben geliebt zu werden. Und das geht in den meisten Fällen, oder sogar fast immer, nach hinten los. Und so kommt es zu der kuriosen Situation, dass sich auf einmal beide wie ein Opfer fühlen, denn der Mann ist mit der Riesenverantwortung, die ihm aufgebürdet wurde, vollkommen überfordert und bekommt sogar noch ein schlechtes Gewissen oder macht sich Vorwürfe, weil die geghostete Frau doch so lieb ist und das eigentlich nicht verdient hat. Und dennoch kann er nicht anders, als sich diesem Druck zu entziehen, in dem er den Kontakt abbricht. Diese Dynamik muss man erst mal verstehen. Fairerweise muss man aber dazusagen, dass es auch immer ein wenig davon abhängig ist, wie gut der Mann seine eigenen Themen im Griff hat oder ob er vor ihnen zu flüchten versucht.
Wie kommt man als Frau aus der Opferrolle?
Wenn ich mit einer Klientin arbeite, die geghostet wurde, erkläre ich zunächst, dass all das ganz normale Gesetzmäßigkeiten sind und dass man aus der Opferrolle nur dann herauskommt, wenn man versteht, dass man die Situation selbst erschaffen hat, und zwar um zu lernen. So leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber bevor eine Klientin nicht in der Lage ist, ein gewisses Mindestmaß an Eigenverantwortung zu übernehmen, wird jedes Coaching und jeder Ratschlag im Nirvana verpuffen und die Geschichte sich wiederholen wie ein Hamsterrad.
Mein Ziel ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, in dem man dem Ghoster nicht mehr nachheult oder böse ist, sondern dankbar dafür, dass er einem zeigt, wo man steht und was man vorher nicht besser wusste. Dafür, dass man eine Gelegenheit hat, sich selbst zu verbessern und weiterzuentwickeln.
Was aber auf jeden Fall Sinn macht ist, nach Erklärungen für die Zurückweisung zu suchen. Allerdings nicht beim Ghoster, sondern bei einem selbst. Dann sind Sie bei mir richtig.
Keine Sorge, dass Sie vielleicht geghostet wurden bedeutet nicht, dass Sie kein wertvoller Mensch sind oder dass Sie sich eine Schuld geben sollten. Sie sollten lediglich verstehen lernen, woher das Ganze kommt, dann wird alles Weitere viel leichter. In diesem speziellen Fall ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie einen Mangel an Liebe und Anerkennung durch Ihre Eltern aus Ihrer Kindheit mit sich tragen, der mit dem Gefühl einhergeht, nichts wert zu sein. Infolgedessen ist es natürlich vollkommen nachvollziehbar, diese Liebe und Anerkennung Ihr ganzes Leben lang im Außen zu suchen. Leider Gottes ist es aber ein Naturgesetz, dass man sich als Mensch immer zu anderen Menschen hingezogen fühlt, die das gespeicherte Bild von Mutter und Vater erfüllen.
Wenn unser inneres Kind also aufgrund dieses Defizits die ganze Zeit auf der Suche nach Liebe und Zuneigung ist, hat das natürlich in Beziehungen und bei der Partnerwahl verheerende Folgen. Falls Sie sich erinnern können, habe ich in einer meiner früheren Artikel ausführlich beschrieben, dass Männer ständig versucht sind, ihren Jagdtrieb auszuleben. Und erst im Rahmen dieses Jagdtriebs, das heißt, wenn wir ein „jagenswertes Objekt“ sind, können wir als Frau echtes Interesse bei Männern erzeugen. Männer mit Beschützerinstinkt mögen zwar kurzfristig eine gute Wahl sein, aber selbst diese werden auf lange Sicht das Interesse verlieren, wenn wir nur willenlose Opfer sind, die verzweifelt um Zuneigung betteln. Am Ende des Tages müssen wir somit zuerst unsere eigene Ausstrahlung (ich persönlich nenne es lieber Resonanz) auf Vordermann bringen, um auch in der Beziehung Liebe und Anerkennung zu erhalten.
Was also tun?
Auch wenn es möglichweise fast schon langweilig erscheint, komme ich dennoch immer wieder auf dasselbe Ergebnis zurück wie bei den meisten anderen Themen. Denn das Um und Auf bei glücklichen, erfüllenden Beziehungen ist das Auflösen der eigenen Kindheitsdramen, daran führt kein Weg vorbei. Jeder Mensch, und das betrifft Frauen und Männer gleichermaßen, wird in all seinen Beziehungen immer dieselben Muster durchleben und dieselben Typen von Partnern anziehen, solange er nicht aus diesem Kreislauf entkommt. Dafür gibt es natürlich unterschiedlichste Techniken, wobei ich für mich die EFT-Klopftechnik als eine der effektivsten ausgewählt habe, um sie an alle Interessierten weiterzugeben. Zu diesem Zweck habe ich auch auf meinem Youtube-Channel ein paar kurze Klopfanleitungen veröffentlicht, die ich Ihnen schwer ans Herz legen würde, um kurzfristige oder auch tiefsitzende Enttäuschung und Wut schnell wieder in den Griff zu bekommen.
Denn meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Auflösen alter Emotionen, gepaart mit Selbstreflexion, schon nach kurzer Zeit enorme Ergebnisse erzeugt und die Klientinnen mit einem völlig neuen Selbstbewusstsein an die Männerwelt herantreten können.
Kommentare