"Ich bin Sophie Scholl" begleitet die NS-Widerstandskämpferin in ihren letzten zehn Monaten auf Social Media
Was wäre, hätte es zu Zeiten von Sophie Scholl schon soziale Medien gegeben? Mit der Instagram-Serie „Ich bin Sophie Scholl“ wird versucht, dieser Frage nachzugehen. Zehn Monate lang können Follower die Widerstandskämpferin begleiten und werden Zeugen ihres politischen Kampfes.
Am 9. Mai wäre Sophie Scholl, die mit 22 Jahren 1943 von den Nazis hingerichtet wurde, 100 Jahre alt geworden. SWR und BR lassen in einer, eigens für Instagram produzierten Serie, die Follower der berühmten Widerstandskämpferin an ihren letzten zehn Monaten teilhaben. Auf dem Kanal @ichbinsophiescholl werden die Eindrücke der damals 21-jährigen Ulmerin vom Zeitpunkt ihrer Ankunft in München bis zu ihrer Verhaftung als Aushängeschild der “Weißen Rose”, ebendort in Echtzeit erzählt. Neben ihrem Leben, wird das ihres Bruders Hans sowie einiger Wegbegleiter an der Universität und ihr Widerstand in der “Weißen Rose” thematisiert.
Der Stoff basiert auf historischen Fakten
Die Texte der Serie, die auf Tagebuchaufzeichnungen und Briefen von Sophie Scholl beruhen, wurden an die heutige (Internet-)Sprache angepasst. Schließlich soll die Frage „Was wäre gewesen, wenn Sophie Scholl Instagram gehabt hätte?“, beantwortet werden.
Den Machern war es wichtig, auch tief Privates aus Sophies Leben darzustellen – ebenso, wie es Instagram-Nutzer heute auch tun. Wesentlicher Teil der Erzählung ist damit auch die Liebesbeziehung zwischen der jungen Frau und Fritz Hartnagelm einem Offizier, der in Russland stationiert war. Für diese, ebenfalls sehr authentische Darstellung, dienten Briefe und persönliche Aufzeichnungen Sophie Scholls.
Gedreht wurde an Orginalschauplätzen
Scholl wird von der Schweizer Schauspielerin Luna Wedel verkörpert, Hans Scholl von Max Hubacher. Timur Bartels gibt das „Weiße Rose“-Mitglied Willi Graf.
Gedreht wurde an zahlreichen Originalschauplätzen wie etwa der Münchner Universität. Es werden zusätzlich auch historische Quellen wie Original-Fotos, Nachrichten oder Propagandamaterial aus der Zeit des Nationalsozialismus gezeigt. Geschichte zum Mitleben, gemacht für eine Jugend, deren Welt sich in weiten Teilen in sozialen Netzwerken abspielt.
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