In ihrer Kolumne auf der Seite des deutschen Focus erklärte Sahra Wagenknecht, wieso die momentane Außenpolitik Deutschlands, aber auch der EU nicht zielführend ist und Putin nicht durch Sanktionen zu stoppen sein wird. “Es steht außer Frage, dass die Sanktionen der russischen Wirtschaft massiv schaden” Betroffen sei aber – wie so oft – der einfache Bürger und nicht die russische Polit-Elite. “Der Krieg und die wirtschaftlichen Probleme haben für das politische System vor allem eine Konsequenz: dass liberale Grundrechte (in Russland) jetzt beschleunigt entsorgt werden. Der schon immer autoritäre russische Oligarchenkapitalismus wird zur Diktatur.”

"Müssen endlich wieder den Verstand benutzen"

Russland ist zwar kurzfristig wirtschaftlich geschädigt, werde aber einfach mehr Geld drucken und die Inflation und eine zunehmende Verarmung der russischen Bevölkerung kurzfristig in Kauf nehmen. “Mittelfristig wiederum kann Russland seine Rohstoffe problemlos woanders verkaufen. Denn auch wenn das bei uns meist ausgeblendet wird: Außerhalb der westlichen Hemisphäre beteiligt sich kaum ein Land an den verhängten Sanktionen. Indien, China und andere Schwellenländer werden als Abnehmer preiswerter russischer Gas- und Öllieferungen mit Freude in die Bresche springen.”

Durch Importstopp könnte größte Wirtschaftskrise seit langem ausgelöst werden

Sei man wirklich bereit, Russland als Energieimporteur von Flüssiggas und Öl zu streichen, so müsse man wahrlich mit dem Schlimmsten rechnen: “Würde jetzt auch noch der für uns wichtigste Lieferant beider Energieträger vom Markt verbannt, gingen in Deutschland wortwörtlich die Lichter aus.(..)Die durch einen Importstopp verursachte Energieknappheit würde eine Wirtschaftskrise auslösen, im Vergleich zu der die Corona-Lockdowns ein laues Vorspiel waren. Es geht um den Fortbestand hunderttausender Industriearbeitsplätze und die Zukunft ganzer Branchen.” “Pullis gegen Putin” zu tragen würden den wirtschaftlichen Auswirkungen dann auch keine Abhilfe mehr leisten. “Wir sollten bei aller emotionalen Betroffenheit wieder beginnen, unseren Verstand einzuschalten,” appelliert Wagenknecht in ihrer Kolumne.