Und jährlich grüßt das Murmeltier: Auch heuer bangt die Wiener Austria wieder um den Erhalt der Lizenz in erster Instanz. Ein Nachsitzen, wie in den drei vergangenen Jahren, soll diesmal aber vermieden und die Spielgenehmigung für die kommende Saison bereits im ersten Anlauf erhalten werden. Dies wird nun umso schwieriger, da jetzt auch noch Großsponsor Rewe abgesprungen sein soll. Damit verschärft sich die prekäre finanzielle Situation weiter. Bis Freitagnachmittag, wenn die Bundesliga die Urteile des Senat 5 veröffentlicht, heißt es am Verteilerkreis weiter zittern.

Vereinspräsident Kurt Gollowitzer, der seit Mai 2023 im Amt ist, gab sich in den vergangenen Wochen stets positiv, in diesem Jahr nicht nachsitzen zu müssen. In den letzten Jahren wurde den Veilchen die Lizenz zunächst verweigert und die Austria musste weitere Unterlagen nachreichen. Das Protestkomitee gab dann schließlich grünes Licht. “Unser Ziel war immer, dass wir die nächste Lizenz in erster Instanz bekommen”, sagte Gollowitzer Ende Februar bei der Generalversammlung des Klubs. Zudem sei er “überzeugt, dass uns das diesmal gelingen wird”. Und: “Wir möchten in Zukunft ein seriöser und verlässlicher Partner der Bundesliga sein.”

Veilchen planen Verkauf der Generali Arena

Das negative Jahresergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr betrug satte 6,85 Millionen Euro. Obwohl die Zuschauerzahlen Rekordniveau erreichten, mussten Gönner und Investoren – wie im vergangenen Jahr – in dieser Saison neuerlich einspringen und Geld in Höhe von mehreren Millionen zuschießen. Nicht zuletzt, weil erhoffte Transfereinnahmen ausgeblieben sind. Zudem kostet die Generali Arena am Verteilerkreis den Veilchen im Spielbetrieb wegen der hohen Zinsen einen offenbar zu hohen Betrag. Echte Abhilfe soll der Verkauf des Stadions bringen, der bis Ende Juni vorgesehen ist. Dies könnte der Austria rund 40 Millionen in die Vereinskassa spülen. Damit könnte bei der Bank Austria – dem größten Kreditgeber des Vereins – ein Schuldenschnitt erfolgen und die Veilchen könnten finanziell wieder in eine rosigere Zukunft blicken. Um aber  “Herrin im eigenen Hause” zu bleiben, will sich die Austria dann in der Generali Arena einmieten und auch einen Betriebsführervertrag aushandeln.

Aufgrund der geringen finanziellen Mittel, sind der Austria daher auch am Transfermarkt die Hände gebunden. “Keine europäische Mannschaft gibt für ihre erste Mannschaft weniger als 50 Prozent des Gesamtbudgets aus, die Austria steht bei 30 Prozent”, sagte Sportvorstand Jürgen Werner, der hofft, “dass wir uns im Sommer wieder besser rühren können.”