Wenn es nach Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) geht, können die Regeln für Ungeimpfte gar nicht streng genug sein. Sein Amts- und Parteikollege im Burgenland, Hans-Peter Doskozil, steht dem österreichweiten “Lockdown für Ungeimpfte” hingegen ablehnend gegenüber. Er ist demnach skeptisch, wie ein derartiger Lockdown für Ungeimpfte in der Praxis funktionieren soll und wie man ihn gegenüber der Bevölkerung rechtfertigen solle – besonders im Burgenland, wo die Impfquote vergleichsweise hoch und die Inzidenz niedrig sei.

Wien will noch schärfere Maßnahmen

Für Doskozil habe weiter das Impfen die höchste Priorität. Deshalb werde es im Burgenland ab kommendem Mittwoch sechs Impfzentren, in denen an fünf Tagen pro Woche ohne Anmeldung geimpft wird, geben. Die Bundesregierung solle sich daran ein Beispiel nehmen, zeigt sich Doskozil gegenüber der Kronenzeitung überzeugt.

Die anderen Bundesländer hingegen wollen des Kurs der Regierung mittragen – wenn auch zähneknirschend. Wien will wie so oft in der Vergangenheit ohnehin einen strengeren Sonderweg gehen: Nach dem Teil-Lockdown in OÖ und Salzburg zieht jetzt auch die Bundeshauptstadt mit 2G plus, erweitertet Maskenpflicht und einer Vorverlegung des Drittstichs nach. Auch mehr scheint möglich: “Es ist nichts auszuschließen”, meint Ludwig in Hinblick auf die Lockdown-Konferenz am Sonntag. Dennoch will auch er – wie Bundeskanzler Schallenberg – “alles daran setzen, um einen generellen Lockdown zu verhindern”.