Während viele Wiener kaum nicht wissen, wie sie im kommenden Winter ihre Wohnungen warm halten sollen, schlägt schon der nächste Teuerungshammer zu. Wasser, Müll, Kanal – all das wird wird nächstes Jahr mehr kosten. Im Rathaus entschied man sich dafür, die automatische Anpassung nicht auszusetzen.

30 Cent pro Stunde

Während man die steigenden Energiekosten dem Krieg in der Ukraine in die Schuhe schiebt, scheint die Rechtfertigung für die steigenden Gebühren beim Parken recht schwer zu erklären. Finanzstadtrat Peter Hanke stellte aber im Interview mit dem „Standard“ genau das in Aussicht. Die Parkscheine werden teurer. Eine Stunde Parken wird wohl ab Jänner 2,50 Euro statt 2,20 Euro kosten.

Pamela Rendi-Wagner (SPÖ) wirft Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) nun eine Missachtung des Preisgesetzes vor und droht mit einer Klage. Über Partei-Freund Michael Ludwig und seinen Fernwärme-Wucher verliert sie jedoch kein Wort.

Juraczka ortet "Autofahrer-Abzocke"

Zusätzlich zu den 70 Millionen Euro Mehreinnahmen durch die eingeführte flächendeckende Kurzparkzone wird nun also nochmals abkassiert. Die saftige Preissteigerung liegt noch dazu deutlich über der Inflationsrate. „Rot-Pink setzt die Autofahrer-Abzocke von Rot-Grün nahtlos fort. Das Abkassieren zerstört Existenzen und muss eingestellt werden“, zeigt sich Finanzsprecher Manfred Juraczka (ÖVP) erbost. Er sieht einen weiteren Versuch, den Individualverkehr aus der Stadt zu verdrängen.

Ludwig segnete zuvor weitere Preisexplosionen ab

Das ist nicht die erste Schocknachricht, die die Wiener verdauen müssen. Strom und Gas werden ab 1. September massiv teurer. Das ist doppelt ärgerlich: Erstens wurde die Preisanpassung damit um vier Monate nach vorne verschoben. Eigentlich hätte sie erst am 1. Jänner 2023 in Kraft treten sollen. Zweitens ist die Preissteigerung schlicht enorm: Beim Strom drohen Mehrkosten von bis zu 680 Euro im Jahr, beim Gas von bis zu 1300 Euro. Das sind in Summe jährliche Zusatzkosten von knapp 2000 Euro!

SPÖ verdoppelt Preise für Freibad-Tickets

Schwitzen müssen die Wiener aber nicht nur am Parkplatz. Auch die Preise an den Freibad-Kassen treiben einem da die Schweißperlen ins Gesicht. Ein Tagesticket für einen Erwachsenen kostet künftig doppelt so viel wie im Vorjahr, Monatstickets gibt es nicht mehr.

“Bürgermeister Michael Ludwig agiert damit abermals wie der Sheriff von Nottingham und stiehlt den Menschen ihr wohlverdientes Geld aus den Taschen. Aus Sicht jener, die die Teuerung besonders hart trifft, hat die Stadt Wien die heurige Badesaison damit frühzeitig für beendet erklärt“, wetterte dazu der ÖVP-Nationalratsabgeordnete Wolfgang Gerstl.

Sogar das Sterben wird teurer

Nicht einmal nach dem Tod ist „a Ruh“. Mit 1. Mai wurde die Grabentgelte erhöht. Betroffen davon ist sogar das billigste Grab. So wurde die letzte Ruhestätte für zwei Verstorbene ohne Platzauswahlmöglichkeit laut Auskunft der Friedhöfe Wien zuletzt um 10 Euro teurer.

Die Erhöhung der Parkgebühren ist