In Großbritannien sorgt der Prozess um einen versuchten Mord für Aufsehen: Mitten im frühabendlichen Verkehr in der Londoner U-Bahn zog Ricky Morgan plötzlich eine Machete und ging auf einen anderen Passagier, James Porritt, los. Dieser wusste gar nicht, wie ihm geschah – er beschreibt, dass er nur einen Schrei gehört und Blut gesehen, aber keinen Schmerz verspürt habe, als Morgan plötzlich mit einem “Objekt” auf ihn losging.

Bei dem Objekt handelte es sich um eine Machete. Während die U-Bahn-Passagiere rundherum in Panik gerieten, versicherte Morgan ihnen, dass ihnen nichts passieren würde – er rief: “Das ist keine Terror-Attacke! Ich will nur ihn!”, und meinte damit offensichtlich Porritt. Dieser war gerade auf dem Weg zu einer Verabredung mit seiner Freundin und deren Vater, als er sich wie aus dem Nichts in einem Kampf um Leben und Tod wiederfand. Das Opfer konnte sich retten, doch kam nur mit schweren Verletzungen am Arm sowie “knochentiefen” Schnittwunden an Kopf und Knie davon.

Die Polizei konnte Morgan stellen: Bei seiner Festnahme meinte er, dass es sich bei seiner Attacke nicht um einen Mordversuch, sondern um einen “Verkehrsunfall” gehandelt habe – und dass er sich nicht die Mühe gemacht hätte, wenn er vorher gewusst hätte, für welch “großen Aufruhr” seine Attacke sorgen würde.

Das sieht die britische Justiz allerdings anders – Morgan wird nun, beinahe ein Jahr nach der Tat, die sich am 9. Juli 2021 ereignete, der Prozess gemacht – und er wurde des versuchten Mordes für schuldig befunden. Besonders irritierend: Morgan und Porritt kannten sich nicht, die beiden waren einander völlig fremd.