Macron bekräftigte seine Bereitschaft, französische Militärausbilder in die Ukraine zu entsenden. “Da sollte es kein Tabu geben”, betonte er. Der ukrainische Verteidigungsminister habe die Alliierten vor zwei Tagen um die Ausbildung innerhalb der Ukraine gebeten, sagte Macron. “Das heißt, es gibt eine Bitte, und immer, wenn es eine Bitte gibt, überlegen wir, wie wir helfen können”, sagte Macron.

Dies stelle keine Eskalation dar, sagte er. “Es geht nicht darum, die Soldaten im Kampfgebiet zu schulen”, sagte Macron. Auf die Frage, was passiere, wenn ein französischer Militärausbilder in der Ukraine getötet werde, fragte Macron zurück: “Ist es denn weniger schlimm, wenn ein französischer, deutscher oder britischer Zivilist in der Ukraine getötet wird als ein Soldat?“.

Emmanuel Macron empfängt heute Wolodymyr Selenskyj

Macron bestätigte, dass ein französischer Mitarbeiter einer Schweizer Hilfsorganisation in Russland festgenommen worden sei. Russische Behörden hatten zuvor gemeldet, dass ein Franzose unter Spionageverdacht festgenommen worden sei. Macron wies die Vorwürfe zurück, dass der Festgenommene im Auftrag Frankreichs in Russland war, und kündigte konsularische Unterstützung an.

Macron will am Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Elysée empfangen. Selenskyj trifft außerdem mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zusammen. Dabei sollen mehrere Verträge unterzeichnet werden.

Frankreich will 650 Millionen Euro an Krediten und Spenden zusagen, um den Wiederaufbau der Infrastruktur der Ukraine zu unterstützen. Das deutsch-französische Rüstungsunternehmen KNDS will zudem eine Filiale in der Ukraine aufbauen.