Alexandre Benalla ist ein ehemaliger Sicherheitsbeauftragter und enger Vertrauter von Macron, er begleitete diesen sogar auf privaten Ski-Trips. Jetzt muss er sich jedoch erneut vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Er soll im Mai 2018 einen jungen Demonstranten zu Boden gerungen und auf ihn eingeprügelt haben – als Polizist verkleidet.

Benalla habe „teilweise an Stelle der Polizisten” gehandelt, hatte die Staatsanwaltschaft während der ersten Gerichtsverhandlung erklärt. Dabei sei sein Einsatz keineswegs notwendig gewesen. „Er wollte nur die Sicherheitskräfte verteidigen”, erklärte sein Anwalt Robin Binsard. Der Skandal schlug hohe Wellen, da der Elysée-Palast in den Verdacht geraten war, Benalla zu decken. In erster Instanz war Benalla zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Nicht der erste Skandal

Der ehemalige Sicherheitsbeauftragte war schon öfter ins Auge der Öffentlichkeit geraten. Nach seiner Entlassung aus dem Dienst des Elysées soll er weiterhin diplomatische Pässe genutzt haben. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Jahr 2017 soll er ohne Erlaubnis eine Waffe getragen haben, er habe später behauptet, dass es eine Wasserpistole war. Außerdem hat die französische Justiz in drei weiteren Fällen Vorermittlungen gegen Benalla aufgenommen. Dabei geht es unter anderem um einen lukrativen Vertrag mit einem russischen Oligarchen, während er noch für Macron arbeitete.