Dramatische Szenen spielten sich im März diesen Jahres in der Sonnentherme Lutzmannsburg (Bezirk Oberpullendorf) ab. Ein Vater ließ seine beiden Kinder alleine und ging für 20 Minuten ins Thermenrestaurant und in den Außenbereich – mit verheerenden Folgen. Seine Tochter (5) ertrank! Am Dienstag wurde der Vater  zu einer bedingten Haftstrafe von sechs Monaten und einer Geldstrafe von 2700 Euro verurteilt.

Richterin Birgit Falb verurteilte den Wiener – noch nicht rechtskräftig – wegen grob fahrlässiger Tötung. Während er im Restaurant und im Außenbereich unterwegs war, sprang seine fünfjährige Tochter, die noch nicht schwimmen konnte, ohne Schwimmhilfe in ein fast 1,9 Meter tiefes Becken und ertrank. Ein Badegast bemerkte das im Wasser treibende Mädchen. Das Kind starb jedoch trotz Erster Hilfe und Reanimationsmaßnahmen später in der Klinik Donaustadt in Wien.

Vater brach in Tränen aus

Der Vater (39) konnte jedoch nicht mehr erklären, weshalb er die Kinder alleine gelassen hat. Vor Gericht brach der Mann in Tränen aus. Laut eigenen Angaben habe er den Mädchen gesagt, dass sie sitzen bleiben und nicht ins Wasser springen sollen. Er habe angenommen, dass sie das – wie sonst auch – befolgen werden. Doch am Ende kam es anders. Nun müsse der Wiener selbst damit leben, dass er seine Tochter verloren habe, betonte sein Anwalt: “Er ist seit diesem Vorfall ein gebrochener Mensch. Er wird sich diesen fatalen Fehler selbst bis ans Ende seiner Tage nicht verzeihen können.”

Die sechsmonatige Haftstrafe wird dem Mann bei einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Neben den 2700 Euro Geldstrafe muss er jeweils 15.000 Euro an die Mutter, von der er geschieden ist, und die Schwester des verstorbenen Mädchens zahlen. Letztere war in der Therme dabei und hat laut Falb auch eine Zeit lang die Reanimationsversuche an der Fünfjährigen mitangesehen.