Die Meldung sorgte für ein gewaltiges Medienrauschen: „EU produziert erstmals mehr Strom aus Erneuerbaren als aus Gas“. Sämtliche Zeitungen haben sie eins zu eins übernommen. Der Grundtenor: Wind- und Solarenergie könnten in Europa künftig das fehlende Gas ersetzen. Die euphorischen Berichte stützten sich auf die Denkfabrik Eber Climate – und haben näher besehen ein „klitzekleines Detail“ unterschlagen.

Niemand erwähnte den Anteil von Kernenergie, der nach wie vor der mit Abstand größte ist im EU-Strommix. Was darüber hinaus irritiert: Die Denkfabrik hat Kernenergie und Wasserkraft in der Grafik verknüpft.

Was die Medien verschweigen: Der Anteil von Kohlekraft ist deutlich gestiegen.
Über die Rolle von Kernenergie schweigen sich die Medien aus.

Schweigen über Kohlekraft: Deutschland wurde sogar Klimasünder

Was in den Berichten darüber hinaus verschwiegen wurde: Während der Anteil von Kernenergie im vergangenen Jahr gesunken ist – wohl wegen der Probleme in Frankreich –, ist jener von Kohlekraft deutlich gestiegen. Der Zuwachs von Kohle hat allerdings die CO2-Bilanz wieder deutlich verschlechtert, speziell in den Wintermonaten in Deutschland.

Ab November zeigte sich nämlich die Sonne nicht, darüber hinaus blies kein Wind. Ergebnis: Der Anteil von Sonnen- und Windenergie ging in den Keller. Deutschland stellte ab November Kohlenstoff-intensiveren Strom her als Indien, China und Südafrika. Energie-Experten waren fassungslos: Deutschlands Stromerzeugung wurde so klimaschädlich wie noch nie. Die Jubel-Meldungen verschwiegen das, der eXXpress berichtete bereits im Vorjahr darüber.

Somit ist nach wie vor unklar, wie ein Industrienation auch künftig primär mit erneuerbarer Energie auskommen soll, speziell im Winter, wenn Frau Holle nicht mag…