Der Täter habe gefasst werden können, nachdem er sich zuvor großflächig im Zentrum der südlich von Oslo gelegenen Stadt bewegt habe. Details wollte Polizeichef Öyvind Aas nicht nennen. Auch über das mögliche Motiv wollte er nicht spekulieren. Unbestätigten Informationen zufolge soll der erste Angriff in einem Lebensmittelgeschäft erfolgt sein. Später habe der Täter auch auf offener Straße auf Personen gezielt. Ob es sich dabei um einen terroristischen Akt gehandelt hat, ist noch nicht bekannt.

Man sei derzeit noch dabei, Informationen an den verschiedenen Tatorten zu sichten, die Lage sei “verwirrend”, so die Polizei. “Wir haben viele Zeugen, mit denen wir reden müssen”, sagte der Polizeichef. Medienberichten zufolge gab es ein starkes Polizeiaufgebot in der Stadt. Hubschrauber kreisten über dem Zentrum von Kongsberg, auch Bombenexperten waren im Einsatz. Wie der norwegische Rundfunk berichtete, hatte die Polizei um 18.13 Uhr die ersten Nachrichten von Bewohnern erhalten, wonach ein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Mann im Zentrum Kongbergs unterwegs sei.

Der Angriff erfolgte mit Pfeil und Bogen

Eine Einwohnerin von Kongsberg sagte der Nachrichtenagentur NTB, sie habe gehört, wie der Alarm in einem Supermarkt losgegangen sei. Dabei habe sie sich nicht viel gedacht. Dann jedoch habe sie auch Polizeiautos und Rettungswagen gehört. Die Polizei habe am Abend mit Taschenlampen Garagen und Hinterhöfe im Stadtzentrum abgesucht.

“Das ist eine Tragödie für alle Betroffenen. Mir fehlen die Worte”, sagte Kongsbergs Bürgermeisterin Kari Anne Sand der norwegischen Zeitung “Verdens Gang”. Auch die scheidende Ministerpräsidentin Erna Solberg und Justizministerin Monica Mæland wollten sich äußern.

Wegen des Vorfalls wurde die Polizei vorübergehend bewaffnet, wie das Polizeidirektorat am späten Abend mitteilte. Es handle sich um eine Bereitschaftsmaßnahme – vorläufig gebe es keine Hinweise für eine Änderung der Bedrohungslage im Land. Auch der norwegische Geheimdienst PST wurde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt. (APA/red)