In Italien wurde ein Mann 15 Jahre lang fürs Nichtstun bezahlt. Wie unter anderem “The Guardian” und “Der Spiegel” berichten, hatte der Angestellte, der im Jahr 2005 zum letzten Mal zur Arbeit erschienen war, in den folgenden 15 Jahren trotzdem unverändert sein Gehalt bezogen und so über die Jahre mehr als eine halbe Million Euro bezogen, so der Vorwurf der italienischen Behörden. Diese haben den brisanten Fall nun im Rahmen der Ermittlungsaktion “Teilzeit” publik gemacht. Der Mann war am Pugliese-Ciaccio-Krankenhaus in der kalabrischen Stadt Catanzano angestellt.

538.000 Euro "unverdientes" Gehalt in 15 Jahren

In seinen 15 Jahren des “Nichtstuns” soll der Italiener also “unverdient” rund 538.000 Euro an Gehalt bezogen haben, ohne dafür auch nur einen Finger zu rühren. Nun muss der Mann sich vor der Staatsanwaltschaft gegen die Vorwürfe Betrug, Amtsmissbrauch und Erpressung verantworten.

Um so eine lange Zeit ohne zu arbeiten und ohne Konsequenzen sein Gehalt beziehen zu können, musste es nämlich zumindest eine mitwissende Person gegeben haben. Diese gab es auch, und zwar die Vorgesetzte des Mannes, die dieser allerdings durch Drohungen davon abgehalten haben soll, weiter gegen ihn vorzugehen.

Bearbeiten des Artikels

Und auch als diese Vorgesetzte sich in die Pension verabschiedete, fiel der Fall des Angestellten offenbar nicht auf und geriet in Vergessenheit – das allerdings bei fortlaufenden Gehaltszahlungen. Mittlerweile ist der Mann 67 Jahre alt und wäre wohl selbst in Pension, nun muss er sich allerdings vor Gericht verantworten.