Wechselt Marc Marquez tatsächlich zu KTM? Der Spanier (30) fährt seinen Erfolgen bei Honda derzeit nur hinterher. Derzeit steht noch nicht fest, ob der sechsfache Weltmeister seinen bis 2024 laufenden Vertrag tatsächlich erfüllen wird.Über einen Wechsel zu KTM im nächsten Jahr wird heftig spekuliert, KTM-Sportdirektor Pit Beirer erteilte den Spekulationen aber eine Teil-Absage.

“Es ist kein Szenario, das wir wirklich intensiv diskutieren. Da ist ein bisschen zu viel Gerüchteküche dabei”, betonte Beirer in einer Medienrunde vor dem Großen Preis von Österreich am Sonntag (14.00 Uhr). Marquez, mit 59 MotoGP-Siegen der erfolgreichste Motorrad-Rennfahrer der Gegenwart, habe einen Vertrag zu erfüllen und bei Honda eine Mission, das Projekt wieder auf die Erfolgsspur zu führen, ergänzte der 50-jährige Deutsche. “Die sollen mal ihre Hausaufgaben machen, wir machen unsere. Dann läuft der Vertrag ja aus und dann können wir schauen, ob wir uns noch immer so gern mögen wie jetzt”, sagte Beirer und grinste.

Beier bezeichnet Marquez-Lob als Ritterschlag

Marquez hatte die Gerüchte zuletzt befeuert, als er in der Sendung “Sport & Talk” auf ServusTV direkt auf eine entsprechende Frage geantwortet hatte. “Ich habe einen Vertrag fürs nächste Jahr. Aber wie sich KTM verbessert hat … Sie sind jetzt Hersteller Nummer zwei in der WM. Sie werden schneller als erwartet die Nummer eins sein”, sagte Marquez und lobte die gesamte Equipe aus Oberösterreich. “Der Ehrgeiz bei KTM ist da. Sie haben bei den Ingenieuren, bei den Fahrern, beim Team richtige Entscheidungen getroffen. Ich finde es toll, was sie geschafft haben.”

Mit ein paar Tagen Abstand bezeichnete Beirer das Marquez-Lob als “Ritterschlag”. Allerdings hätten die beiden derzeit “noch nicht so intensiv” miteinander gesprochen, auch weil Marquez eben vertraglich gebunden ist. Trotzdem sei die “Connection” zum Spanier da, denn dieser startete seine Rennsport-Karriere vor fünfzehn Jahren beim orangenen Rennstall aus Mattighofen. Zudem eint der gemeinsame Partner Red Bull. Vielmehr beschäftigt Beirer aber noch das Dilemma, für 2024 insgesamt fünf Fahrer für nur vier Startplätze in der MotoGP zur Verfügung zu haben.

Große Spekulationen um die Zukunft von Marc Marquez

Derzeit werden Verhandlungen mit der Vermarktungsgesellschaft Dorna geführt. Ob KTM einen fünften oder sogar sechsten Startplatz zugesprochen bekommt, ist ebenfalls unklar. In diesem Fall wäre ein Slot für Marquez offen. Beirer blickte aber lieber auf das anstehende Heim-Spektakel auf dem Red Bull Ring. “Solche Komplimente sind schön, aber noch schöner ist es, wenn Brad Binder am Sonntag oben am Podium steht”, sagte der frühere Motocross-Weltklassefahrer, der wegen eines Unfalls mit seinem Bike seit 2003 querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt.

Binder neben Miller größte KTM-Hoffnung auf Heimsieg in der Steiermark

Der Südafrikaner Binder, Spielberg-Sieger von 2021, ist derzeit WM-Vierter und neben dem Australier Jack Miller (8.) die größte Hoffnung auf einen KTM-Heimsieg in der Steiermark, der zugleich auch der erste Saisonsieg wäre. “Es ist ein großes Ereignis für uns und immer ein spezielles Gefühl. Wir wollen gewinnen und ich fühle mich gut”, sagte Binder. “Unsere Chancen sind wirklich sehr gut.” Miller stimmte zu, sah aber noch Potenzial: “Wir sind in einer guten Position, müssen aber noch ein bisschen was finden.”

Am Red Bull Ring werden in den kommenden Tagen so wie vergangenes Jahr etwa 170.000 Fans erwartet, das Wetter soll am Samstag und Sonntag hochsommerlich werden. Vor dem Hauptrennen am Sonntag über 28 Runden stehen am Samstag die Qualifyings sowie das Sprintrennen (15.00 Uhr) mit 14 Umdrehungen auf dem Programm. Die Ducati-Piloten um Titelverteidiger, WM-Leader und Spielberg-Vorjahressieger Francesco “Pecco” Bagnaia sind die großen Gejagten.