Neue Fälle an Maserninfektionen seien in der vergangenen Woche nicht dazugekommen, von einer Entspannung der Situation kann jedoch eine Rede sein. Man muss aufpassen, nur weil es jetzt eine Woche ruhiger war, heißt das nicht, dass sich die Masernsituation beruhigt hat”, sagt die Vorsitzende des österreichischen Masernkomitees, Andrea Grisold von der Med Uni Graz. Masern verlaufen in Wellen, die zumeist im Frühjahr beginnen und bis zum Sommer abebben.

Vier Erkrankte in Behandlung auf der Intensivstation

Österreichweit haben sich seit Jahresbeginn 364 Personen mit dem hoch ansteckenden Virus infiziert. Im gesamten Jahr 2023 wurden 186 Fälle gemeldet, 49 davon mussten im Spital behandelt werden. Die Zahl der gemeldeten Infektionen hat sich somit beinahe verdoppelt. Experten sind außerdem besorgt, da Österreich im europäischen Vergleich besonders viele Erkrankungen zu verzeichnen hat. Denn rund 20 Prozent der infizierten Personen landen im Krankenhaus, vier liegen derzeit sogar zur Behandlung auf einer Intensivstation. Laut Experten seien vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahre betroffen.

Positiv bewerten die Ärzte einen leicht steigenden Impfwillen. “Viele Menschen lassen im Labor ihren Impfstatus ermitteln”, so Grisold. “Aber man muss generell sagen, dass wir in Österreich immer noch von der Durchimpfungsrate deutlich zurückhängen und man immer nur neu appellieren kann, seinen Impfpass durchzuschauen, ob man zweimal geimpft ist oder – wenn man vor 1970 geboren ist – auf jeden Fall seinen Maserntiter einmal kontrollieren lässt, ob man es tatsächlich gehabt hat vorher”, sagt die Expertin. Die nächsten Wochen seien für den weiteren Verlauf der Verbreitung entscheidend.