Es müssen unfassbare Szenen gewesen sein, die sich in dem Rotlicht-Studio im 20. Bezirk abgespielt haben: Xixi, Emi, Jimmy und Bella wurden die vier jungen Sexarbeiterinnen dort genannt. Drei von ihnen sind tot, die vierte musste das Gemetzel aus dem Nebenzimmer mitanhören.

Der verdächtige Afghane flüchtete danach in einen nahen Park, wo er kurz darauf festgenommen wurde. Seit Sonntag sitzt Ebdullah A. in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Einen Verteidiger lehnt der Asylwerber strikt ab.

Tat offenbar geplant

Nun werden immer mehr Details zu der unfassbaren Tat bekannt. Demnach stand der mutmaßliche Täter nicht unter Drogen, sondern dürfte das Blutbad geplant haben. Der selbsternannte Sittenwächter soll sich das Messer extra gekauft haben. Laut dem “Falter” soll er vor der Tat eine Moschee besucht haben. Bislang ging man von keinem religiösen Motiv aus. Zudem habe er Prostitution als “ehrloses Geschäft” bezeichnet und Prostituierte als “Hexen” bezeichnet haben.

Der Afghane wurde in einem Park festgenommen.

Ebdullah A.lebte als U-Boot in Wien

Besonders brisant: Ebdullah A. stellte 2022, also vor erst zwei Jahren, einen Asylantrag, und zwar in Kärnten. Das bedeutet aber auch: Er hätte das Bundesland eigentlich nicht verlassen dürfen. Ebdullah A. lebte in Wien somit als U-Boot. Das wirft neuerlich schwere Fragen auf mit Blick auf unser Asylsystem.

Die polizeilich versiegelte Eingangstür am Tatort.APA