Die Europäischen Leitbörsen sind mehr schlecht als recht in die Woche gestartet – an allen Fronten, vom Euro-Stoxx über den DAX, den FTSE-100 und den CAC-40 bishin zum österreichischen ATX mussten die Börsen herbe Verluste einstecken. Der Grund, oder besser die beiden Gründe dafür sind überall dieselben: Die internationalen Märkte werden aktuell von massiven Sorgen belastet – einerseits ist da der weltweit anhaltende Teuerungsschubs auf der einen Seite (der IWF will seine Prognose am heutigen Dienstag anpassen, Anm.) und ein möglicher Krieg zwischen Russland und der Ukraine auf der anderen. Marktexperten sprechen von einem toxischen Risiko-Mix, der Anleger auf größere Distanz zu Aktien gehen lässt.

Die Verluste in Zahlen

Der Euro-Stoxx-50 ging mit einem satten Minus von 4,14 Prozent bei 4.054,36 Punkten aus dem Handel. Der DAX in Frankfurt stand zum Schluss mit einem klaren Minus von 3,80 Prozent bei 15.011,13 Einheiten. In London gab der FTSE-100 um 2,63 Prozent auf 7.297,15 Einheiten nach und der CAC-40 in Frankreich schloss um 3,97 Prozent schwächer bei 6.787,79 Punkten. Der heimische Leitindex ATX fiel um massive 4,07 Prozent auf 3.703,01 Einheiten. Zeitweise hatte das Börsenbarometer fast fünf Prozent verloren. Für den marktbreiten ATX Prime ging es ebenfalls stark hinab und zwar um 4,09 Prozent auf 1.856,61 Zähler.

“Die Bären haben jetzt endgültig die Macht auf dem Parkett übernommen”, ist Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets überzeugt. Ein wesentlicher Grund dafür sei, dass das Geld aus staatlichen Konjunkturprogrammen und “die überbordende und in den Markt gepumpte Liquidität der Notenbanken” bald der Vergangenheit angehören dürften.

Keine Entspannung im Russland-Ukraine-Konflikt

Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zeichnet sich unterdessen weiterhin keine Entspannung ab. Aufgrund der angespannten Lage wurden zuletzt Familien von Botschaftsmitarbeitern angewiesen, die US-Botschaft in Kiew zu verlassen. Zudem wollen die NATO-Mitgliedsstaaten angesichts der Spannungen ihre Militärpräsenz in Osteuropa stärken. Auch auf russischer Seite werden immer mehr Truppen zusammengezogen.