Seit Freitag ist die Dokumentation “All or nothing: Die Nationalmannschaft in Katar” auf Amazon Prime zu sehen. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist für Lothar Matthäus allerdings denkbar ungünstig, zumal das DFB-Team am (heutigen Samstag) in einem äußerst wichtigen Länderspiel auf Japan trifft (20.45 Uhr). “Am Freitag, einen Tag vor so einem wichtigen Spiel, kommt so eine Doku auf den Bildschirm. Ganz ehrlich: Kann man da keinen besseren Termin finden? Das ist typisch DFB,” kritisierte der Rekord-Nationalspieler im Interview mit der Münchner “Merkur/tz”.

Deutschland möchte in diesem Duell den Weg aus der Krise finden und auch in die Spur für die Heim-Europameisterschaft 2024 kommen. Auch deshalb fand Matthäus kritische Worte zur Dokumentation. Der Test gegen Japan gilt als richtungsweisend für die kommenden Monate. Auch der angeschlagene Bundestrainer Hansi Flick muss nach dem Aus in der Gruppenphase in Katar und zuletzt vier Spielen ohne Sieg Resultate liefern.

DFB hatte kein Mitspracherecht

Für den ehemaligen Bayern-Star ist klar, dass der DFB die Augen öffnen muss. “Dass man sich während der WM von einem Kamerateam begleiten lässt, ist grundsätzlich schon nicht ideal. Aber dass man die Doku zum aktuellen Zeitpunkt veröffentlicht, wo die Ergebnisse nicht stimmen – ich als Verantwortlicher hätte versucht, diese Sache eine Woche nach den Testspielen zu machen,” schlug Matthäus vor.

Allerdings stellt sich grundsätzlich die Frage, weshalb sich das DFB-Team überhaupt von Kameras begleiten ließ. Mediendirektor Steffen Simon meinte dazu: “Wir haben uns im DFB sehr, sehr intensiv damit auseinandergesetzt. Warum machen wir das? Am Ende ging es um Authentizität.“ Zwar hätte man sich ein anderes Datum zur Veröffentlichung gewünscht. Doch man hatte hier kein Mitspracherecht.