Matthias Sammer nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Der ehemalige Nationalspieler teilt im Podcast “”Phrasenmäher” gegen den DFB aus. Sammer hat vor allem die Führungsebene des Deutschen Fußball-Bundes heftig kritisiert. Der Ex-Dortmund-Trainer stellt das gesamte System infrage. “Die Position eines starken Sportdirektors fehlt weiter,” meint Sammer. Seit dem 1. Februar ist Rudi Völler Sportdirektor der deutschen Nationalmannschaft. Doch Völler habe nie im Nachwuchs gearbeitet. Nachwuchsdirektor Hannes Wolf sei “fachlich hervorragend”. Doch für Sammer ist Wolf kein Anführer. “das ist kein Vorwurf, aber es ist so,” begründet Sammer seine Ausführungen.

Andreas Rettig wurde als neuer Geschäftsführer Sport präsentiert. Mit ihm habe Sammer früher “gut zusammengearbeitet”. “Aber er ist kein klassischer Sieger,” kritisiert Sammer.

Sammer mit Rat an Uli Hoeneß

Auch die oberste Führung des DFB bekommt im Podcast ihr Fett weg, vor allem Präsident Bernd Neuendorf. “Und wenn ich dann sehe: Der Präsident, die Generalsekretärin, die Landesfürsten – da darf man mir nicht übel nehmen, wenn ich sage: Dieses System ist nicht mehr zeitgemäß. Da fehlt total der Fußball. Das ist keine Konstellation, die garantiert, dass wir für die zukünftigen Generationen gut aufgestellt sind,” sagt der derzeitige Berater von Borussia Dortmund.

DFB-Präsident Bernd NeuendorfAPA/AFP/Daniel ROLAND

Außerdem hat sich Sammer zur aktuellen Lage bei den Bayern geäußert – allen voran zur Trennung von Ex-Vorstandschef Oliver Kahn und Ex-Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Für Sammer hätten beide die falsche Position bekleidet. “Ich habe mit ihm darüber gesprochen und auch, wenn er es komplett anders sieht – in meinen Augen ist das so,” stellt der Ex-DFB-Spieler klar.

Die Ernennung von Salihamidzic zum Sportvorstand hat bei Sammer Verwunderung ausgelöst: “Sportdirektor? Sportvorstand? Diese absolute Führungsposition ist möglicherweise gar nicht sein Naturell und daher war es aus meiner Sicht nicht die richtige Konstellation.” Sammer sprach zudem über die Äußerungen von Uli Hoeneß. Der Ehrenpräsident meinte zuletzt: “Vielleicht muss ich umdenken, dass immer ein Fußballer die führende Position in einem Verein übernehmen muss.”

Dazu meinte der Europameister von 1996: ” Ich wollte ihn direkt anrufen und ihm zurufen: Uli, bitte denke nicht anders! Das wäre ein Riesen-Fehler.” Seiner Meinung nach müsse ein Fußballer wichtige sportliche Führungspositionen bekleiden. “”Wo Manager-Typen statt Fußballer am Werk sind, dass es dem deutschen Fußball nicht gutgetan hat,” sagt Sammer.