Österreich hat die erste Goldmedaille bei den Winterspielen in Peking. Nach Bronze bei der Olympia-Abfahrt holt Matthias Mayer Gold im Super-G. Der Kärntner hat damit Ski-Geschichte geschrieben. Er übertraf mit seinem vierten Olympischen in der Ewigen Bestenliste unter anderem auch den legendären Toni Sailer (1956 dreimal Gold) sowie auch Hermann Maier (2-1-1). Doch am Start hatte Mayer mit Problemen zu kämpfen. Zunächst wurde Mayer aus dem Starthaus zurückgeholt, da sich der Start verzögerte. Ein geknicktes Tor musste repariert werden.

Dann verhängte sich einer seiner Stecken laut eigener Beschreibung in einem Alu-Teil der Startvorrichtung. Glück im Unglück, denn fast wäre die Zeitnehmung ausgelöst worden. Mit einem furiosen Finish setzte er sich vor Ryan Cochran-Siegle durch – hauchdünn um vier Hundertstel.

“Es ist wirklich unfassbar zur Zeit muss ich sagen, es war ein Wahnsinns-Rennen. Ich habe sehr viel riskiert und war sehr locker drauf. Ich habe gewusst, dass es sich ausgehen kann, aber nur mit einer perfekten Fahrt. Zum Schluss habe ich noch mehr riskiert, bin ‘all-in’ gegangen. Das ist mir voll aufgegangen. Ich bin ziemlich gerade auf die Tore zugefahren. Das war am Ende das große Geheimnis, aber sehr viel Risiko,” meinte Mayer nach seinem Gold-Triumph.

Auch sein Teamkollege Vincent Kriechmayr, der als zweitbester Österreicher auf Platz fünf landete zollte Mayer Respekt: “Er ist schon seit Jahren ein herausragender Athlet, auch ein lässiger Typ und ein super Charakter. Ich freue mich für ihn, da kann man nur den Hut ziehen. Dass der Mothl das so auf den Punkt bringt, ist natürlich gewaltig. Ich hab den Kilde gesehen und hab mir gedacht, das ist brutal stark gewesen, ich habe nicht geglaubt, dass Kilde noch vier Zehntel aufgebrummt bekommt.”

Franz und Haaser ausgeschieden

Im Gegensatz zu Matthias Mayer lief es für Max Franz und Raphael Haaser alles andere als gut. Die beiden ÖSV-Läufer sind ausgeschieden. Dennoch gratulierten sie dem frisch gebackenen Olympiasieger zu diesem sensationellen Erfolg: “Matthias ist ein Wahnsinn. Dritte Goldene, dritte Spiele. Olympische Spiele geben ihm das bisserl mehr Schub. Bronze gestern war genau richtig für heute. Es ist sehr cool ihm zuzuschauen. Er fährt sehr stabil und konstant. Wie er das macht wird er wahrscheinlich keinem erzählen. Die ganze Saison war heuer schon brutal stark von ihm. Er ist der Mr. Olympia. Er fährt fein runter, kann brutal Tempo machen, das ist ihm heute aufgegangen.”

Auch Raphael Haaser zog vor Mayer den Hut: “Wahnsinn, man kann ihm nur gratulieren. Hut ab. Es ist ein Wahnsinn, dass er das immer wieder so auf den Punkt bringt. Ich habe es mitgekriegt (am Start). Ich wollte es ähnlich machen wie er, aber es ist mir leider nicht so gut gelungen.” Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz ist im Super-G ausgeschieden. Der Schweizer weiß, was Mayer am heutigen Dienstag besser gemacht hat. “Er war heute sehr locker drauf vor dem Start und wenn er locker drauf ist, ist er immer gefährlich”