Daria Filipieva war im Urlaub. Die Sanitäterin der ukrainischen Armee verbrachte ihre freie Zeit damit, ihre neue Wohnung in Kiew einzurichten. “Ich habe sie wirklich hübsch eingerichtet”, sagte sie. “All diese rosafarbenen, flauschigen Teppiche, Küchenmöbel von IKEA, Schminkspiegel mit vielen Lampen, mit meinen neuen Lidschattenpaletten von Huda Beauty – und dann fing das alles an. Ich bin sehr wütend.” – So begann noch vor einem Jahr eine Story in der britischen Zeitung Independent. Titel der Geschichte in etwa: Diese Frauen stehen im Kampf gegen die Russen ihren Mann. Jetzt ist Daria Filipeva tot.

Soldatin, Sanitäterin, Gefallene

“Ich konnte nicht einfach zu Hause bleiben, denn ich bin Soldatin, Feldwebel, Sanitäterin, und ich muss dieses Land schützen”, sagte sie damals. Sagte sie, als sie noch am Leben und 33 Jahre alt war. “Also ging ich durch ganz Kiew, um herauszufinden, wie und wo ich eine Waffe bekommen kann, wo ich wichtig und nützlich sein kann.” Dann nahm sie Kontakt zu einem Freund auf, einem Kommandeur der Territorialen Verteidigungskräfte in Kiew, der sagte, dass er dringend eine erfahrene Kampfsanitäterin benötige. Sie besorgte sich ein Sturmgewehr, schloss sich ihm an und begann, ihre neuen Mitstreiter als Medics, als Feldmediziner auszubilden. Niemand von ihnen konnte sie retten.

Ich will