
Medienhaus "Österreich": 43 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet
Keine guten News aus dem Verlagshaus “Österreich”: Nach zahlreichen Attacken gegen Herausgeber und Chefredakteur Wolfgang Fellner im Jahr 2021 und nach harten Monaten in der Corona-Krise meldete die “Österreich GmbH” 43 Mitarbeiter beim AMS zur Kündigung an.
Offiziell erklärt das Medienhaus den Personal-Abbau so: “Es handelt sich um notwendige innerbetriebliche Umstrukturierungsmaßnahmen sowie um Auftragsrückgänge”, zitiert das Branchen-Fachblatt Newsroom.de die Geschäftsführung von “Österreich”.
Als “gesetzlich vorgeschriebene Vorsichtsmeldung” bestätigt “Österreich”-Geschäftsführer Wolfgang Zekert die Meldung vom Personalabbau.
Allein beim Online-Nachrichtenportal oe24.at sollen elf der insgesamt 57 Mitarbeiter ihren Job verlieren, beim Printmedium “Österreich” seien 14 der insgesamt 74 Angestellten zur Kündigung angemeldet.
Noch weitere Medienhäuser unter Druck?
Wie auch der eXXpress berichtete, war Herausgeber Wolfgang Fellner 2021 heftigen Angriffen ausgesetzt – und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) führte in den Verlagsräumen in der sogenannten “Beinschab/Inseraten-Causa” eine Hausdurchsuchung durch.
Ein langjähriger Branchen-Insider meinte im eXXpress-Gespräch zu dieser Entwicklung: “Natürlich schadet das einem Unternehmen, wenn Mitarbeiterinnen eines Konkurrenzunternehmens mit Hilfe des Anwalts des Mitbewerbers gegen den ,Österreich’-Herausgeber vorgehen. Allerdings trifft es in diesem Fall vermutlich auch viele Familienväter oder alleinerziehende Mütter, die jetzt ihre Jobs verlieren, weil hier eine juristische Dauerfehde zelebriert worden ist.”
Neue Medien mit TV-Angebot versus alte Gratis-Papierzeitungen
Und der Journalist warnt: “In den anderen Verlagshäusern sollte darüber niemand in Häme ausbrechen – kaum eines der österreichischen Print-Medienhäuser steht aufgrund der Corona-Situation, nach der Reduktion von Regierungs-Inseraten und aufgrund der massiven Erhöhung der Papier-Preise wirtschaftlich wirklich gut da. Da ist mit noch weiteren schlechten Nachrichten zu rechnen.”
Der Medien-Experte nennt auch einen weiteren Grund dafür, warum eine komplette Wende in der Zeitungsbranche stattfinden wird: “Die Verlage von Papierzeitungen zur Gratis-Entnahme und zum Einzelverkauf werden massiv ihre Auflage reduzieren müssen: Dieser Trend ist vorbei, das Smartphone regiert unser Leben – das nützen neue Medien mit TV-Angebot wie etwa der eXXpress. Und immer weniger Menschen greifen in Viren- und Pandemie-Zeiten in Öffis gerne gebrauchtes Papier an, das kurz zuvor noch jemand anderer in den Händen gehalten haben könnte.”
Kommentare
In ihrem Artikel sollt fairerweise auch erwähnt werden das viele einfach die Berichterstattung über Corona satt haben! Viele Leute haben in Letzter Zeit (und ich kenne mehrere sogar persönlich) ihre Zeitungsabos gekündigt. Viele melden auch die GIS ab weil sie die Schnauze voll haben. In einer gewissen Art und Weise haben die Mainstream-Medien selbst schuld.
Viele Zeitungen sind auf mainstream getrimmt oder Parteinahe. Viele Journalisten sind eher linke Politaktivisten und das merkt man. Wer will das eigentlich lesen? Kein Wunder, daß Fellner Probleme hat, zu viel linke Ideologie und fake news. Für kritischen, guten Journalismus würde ich gerne mehr Geld ausgeben, ich zahle gerne viel für Tichys Einblicke.
Wundert mich ehrlich gesagt, bei den Förderungen die oe24 erhalten hat.
Man stellt sich schon darauf ein, dass der Geldhahn von der Regierung zugedreht wird, vor allem von der Nächsten.
Hat Fabio Vighi, Professor für Critical and Italian Theory an der Cardiff University im UK, schon mehrfach erläutert.
Vielleicht sollte Medienzampano Fellner mal die Qualität seiner Printausgabe überdenken: Weicheres Papier mit höherer Saugfähigkeit und kommoder Perforierung könnten bei gleichbleibender Gratisabgabe den Absatz in bisher unerreichte Dimensionen schrauben. Dann sprudeln auch wieder die Werbeeinnahmen.
Besonders die Inserate der Gemeinde Wien (SPÖ) sollten einmal genau unter die Lupe genommen werden. Einige Medienhäuser, wie z.B. der “Falter”, würden meiner Meinung nach ohne diese üppigen Inserate wirtschaftlich wohl kaum auf Dauer überleben können.
Es geht los mit der Welle der Arbeitslosigkeit, alles läuft nach Plan. Nicht das es schade wäre um diese sogenannten Journalisten dieses Mediums das sich, sagen wir es mal freundlich, nicht gerade mit Ruhm beklekert hat und dem journalistischen Ethos einer objektiven Berichterstattung zu Gunsten von anderen Interessen abgeschworen hat. Jeder der dort arbeitet ist noch einer zuviel….
um welchen “Plan” soll es sich hier handeln?
Hat Fabio Vighi, Professor für Critical and Italian Theory an der Cardiff University im UK, schon mehrfach erläutert. Kann man auf tkp.at vom 30.12.2021 nachlesen.