Der frühere Präsident Russlands Medwedew hat sein Land auf länger anhaltende Kämpfe im Ukraine-Krieg eingeschworen. Präsident Putin habe als Ziel die „Demilitarisierung und Entnazifizierung“ der Ukraine ausgegeben, schrieb Medwedew auf Telegram. Und dann träumt er weiter: “Der Zusammenbruch der Ukraine könnte den Weg für ein offenes Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok” bereiten.

"Das muss Europa erspart bleiben"

„Medwedew ist der Auffassung, Russland mache in der Ukraine den ersten Schritt zur Schaffung eines freien Eurasien von Lissabon bis Wladiwostok“, kommentierte daraufhin der Bonner Osteuropahistoriker Martin Aust auf Twitter. „Wir müssen alles tun, damit der Ukraine und Europa dies erspart bleibt.“

"Umerziehung unter russischer Kontrolle"

Ähnlich wie Medwedew stellte ein Kommentar der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti das Existenzrecht der Ukrainer als Volk infrage. Unter der Überschrift „Was Russland mit der Ukraine machen sollte“ forderte der Autor eine auf Generationen angelegte Umerziehung unter russischer Kontrolle. „Entnazifizierung wird unweigerlich auch Entukrainisierung bedeuten“, hieß es.

Wer ist Dmitri Medwedew

Dmitri Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und vom 8. Mai 2012 bis 16. Januar 2020 Ministerpräsident der Russischen Föderation.Darüber hinaus ist er seit Mai 2012 Vorsitzender der Partei Einiges Russland und seit Januar 2020 stellvertretender Leiter des Sicherheitsrates.

Er wurde am 14. November 2005 vom Präsidenten Wladimir Putin zum Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten Russlands ernannt und zwei Jahre später, am 10. Dezember 2007, von zwei führenden Parlamentsparteien für die Nachfolge als Präsident der Russischen Föderation vorgeschlagen. Am 2. März 2008 wurde Medwedew zum Präsidenten und Nachfolger von Wladimir Putin gewählt. Die offizielle Amtseinführung Medwedews fand am 7. Mai 2008 statt, dem Tag, an dem die Amtszeit Putins endete.