Der Meeresspiegel steigt nach Berechnungen mehrerer US-Behörden zufolge in den kommenden 30 Jahren so stark steigen wie im gesamten 20. Jahrhundert. Bis 2050 könnte der Meeresspiegel um die USA herum um durchschnittlich bis zu 30 Zentimeter ansteigen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht, an dessen Anfertigung unter anderem die Raumfahrtbehörde Nasa und die Umweltbehörde NOAA beteiligt waren. Der Meeresspiegel wird um 0,25 bis 0,3 Meter steigen, in Teilen der US-Staaten Louisiana und Texas sogar um 0,45 Meter. „Der Anstieg des Meeresspiegels ist da“, sagte Nicole LeBoeuf, Direktorin der NOAA.

Die Folge wären “ein ganz neues Ausmaß an Überschwemmungen“, meinte die Geowissenschaftlerin Andrea Dutton von der University of Wisconsin-Madison

"Dringendes Handeln wird gebraucht"

“Dieser Bericht unterstützt die Ergebnisse früherer Studien und bestätigt, was wir schon lange wissen: Der Meeresspiegel steigt weiterhin in einem alarmierenden Maß an und bringt Menschen weltweit in Gefahr”, sagte NASA-Chef Bill Nelson. “Die Faktenlage ist klar und dringendes Handeln wird gebraucht, um diese schon fortschreitende Klimakrise in den Griff zu bekommen.”

Schlimmstes Ausmaß trete erst nach 2100 ein

Bis zum Ende des Jahrhundert erwarten Experten einen Anstieg des Meeresspiegels bis zu einem Meter – im Osten mehr, im Westen weniger. Die USA erwarten jedoch bereits 2050 Überschwemmungen, “wie wir sie noch nie erlebt haben”. Dies habe bereits in absehbarer Zukunft fatale Folgen für einen Großteil der Einwohner der USA: 40 Prozent der Amerikaner leben an der Küste.

Der Ozeanograph und Hauptautor des Berichtes, William Sweet, ergänzte zudem, dass das schlimmste Ausmaß des langfristigen Anstiegs des Meeresspiegels durch das Abschmelzen der Eisschilde in Grönland und der Antarktis und in Grönland erst nach 2100 eintreten werde.