Bei Fußballspielen in England und Wales kommt es immer öfter zu kriminellem Verhalten. Das britische Innenministerium hat dazu am Donnerstag entsprechende Zahlen veröffentlicht. Diese sind alarmierend. Demnach ist die Zahl der gemeldeten Störungen während Fußballspielen im Vergleich zur letzten kompletten Saison vor der Coronavirus-Pandemie um 60 Prozent gestiegen. Die Zahl der Platzstürme stieg sogar besonders deutlich um 127 Prozent an.

In der vergangenen Saison wurden im Zusammenhang mit Fußballspielen 2198 Menschen verhaftet. Das entspricht einem Anstieg um 59 Prozent und die höchste Zahl seit der Spielzeit 2013/14. Bei mehr als der Hälfte der Spiele, 1609 von 3019 Partien, kam es zu Störungen. Bei 384 Spielen wurden Vorfälle von Hassverbrechen gemeldet – ein Anstieg um 99 Prozent.

Am Mittwoch kündigte die Premier League bereits an, dass Fans, die aufs Spielfeld rennen, Rauchbomben und Pyrotechik zünden, von den Clubs automatisch mit einer Stadionsperre von mindestens einem Jahr belegt werden. In 441 Spielen der vergangenen Saison liefen Zuschauer auf den Platz.

"Dann könnte es Tote geben"

Auch in Deutschland steigt die Angst vor immer mehr Gewalt bei Fußball-Spielen. Die Grenzüberschreitungen würden zunehmen. Darüber hinaus ziehen sich die Vereine laut dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Polizei-Gewerkschaft, Michael Mertens zurück und würden nur wenig gegen gewaltbereite Fans tun. Das berichtet er dem “Kölner Stadt-Anzeiger.” Mertens sprach sogar eine drastische Warnung aus. Wenn sich nicht bald etwas ändert, würde es Tote geben.

Besonders bei internationalen Spielen der deutschen Clubs war die zunehmende Gewaltbereitschaft offensichtlich. Sowohl beim 1:1 des 1. FC Köln in Nizza sowie beim 10 Sieg von Frankfurt in der Europa League kam es zu Fan-Ausschreitungen. In Nizza wurden 32 Personen verletzt. Bei der Partie in Marseille stürzte ein Fan und verletzte sich dabei schwer an der Wirbelsäule. Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Polizei-Gewerkschaft sprach sich daher für ein lebenslanges Stadionverbot für Täter aus.