Ex-US-Präsident Donald Trump (77) hat die Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner auch im Bundesstaat South Carolina gewonnen. Bereits bei den bisherigen Vorwahlen in Iowa, New Hampshire und Nevada ging Trump als Sieger hervor. Seine Konkurrentin Nikki Haley (52), die einst Gouverneurin des konservativen Bundesstaats im Südosten der USA war, fuhr eine Niederlage ein. Doch sie kämpft weiter.

Nach Auszählung fast aller Stimmen führte Trump mit rund 60 Prozent und lag damit etwa 20 Prozentpunkte vor Haley, die knapp 40 Prozent erreichte. Nach der Abstimmung in South Carolina zeigte sich Haley ernst, aber kämpferisch. „Ich gebe nicht auf, wenn eine Mehrheit der Amerikaner sowohl Donald Trump als auch Joe Biden ablehnen“, versicherte sie ihren Anhängern. Sie habe versprochen, im Rennen zu bleiben, egal, was in South Carolina passiere, sagte sie.

Ex-Präsident Donald Trump (Bild) vor dem Comeback?GETTYIMAGES/Chip Somodevilla/Getty Images

40 Prozent der konservativen Wähler gegen Trump

„Ich bin eine Frau, die zu ihrem Wort steht.“ 40 Prozent der Stimmen sei „keine kleine Gruppe“, und es gebe eine große Anzahl von Wählern unter den Republikanern, die eine echte Alternative zu Trump wollten, sagte Haley. South Carolina sei erst der vierte Staat, in dem es eine Entscheidung gegeben habe. In den kommenden zehn Tagen stünden Entscheidungen in zahlreichen anderen Bundesstaaten an.

Nikki Haley (Bild) gibt sich kämpferisch, obwohl fast niemand mehr an ihren Sieg gegen Trump glaubt.APA/AFP/Sean RAYFORD

Ein zentrales Argument von Haley lautet: Im Wahlfinale gegen Joe Biden hat sie deutlich bessere Siegeschancen als Trump. Das belegen jüngere Umfragen: Bei ihnen hat Haley einen größeren Vorsprung auf Präsident. Überdies sind etwa 40 Prozent der konservativen Parteibasis gegen Trump als republikanischen Spitzenkandidaten im Rennen um das Weiße Haus. Haley möchte darüber hinaus die stark polarisierten Vereinigten Staaten Brücken wieder einen, nachdem die sturen Greise Biden und Trump große Gräben aufgerissen haben.

Ein Bild aus anderen Zeiten – obwohl: So lange ist es nicht her. US-Präsident Donald Trump mit UN-Botschafterin Nikki Haley (l.).Mark Wilson/Getty Images

Trump zurzeit haushoher Favorit

Der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Haley werden kaum noch Chancen eingeräumt, sich am Ende gegen Trump durchzusetzen. In landesweiten Umfragen führt der Ex-Präsident mit deutlichem Vorsprung. Nun liegt ein besonderes Augenmerk auf dem 5. März, dem sogenannten Super Tuesday. An diesem Tag finden in 15 Bundesstaaten gleichzeitig Vorwahlen der Republikaner statt.

Für Trump geht es darum, den Nominierungswettbewerb so schnell wie möglich abzuschließen, damit er sich ganz auf den Schlagtausch mit Biden konzentrieren kann. Bereits vor seinem Abflug nach South Carolina hatte er in einer 90-minütigen Wahlkampfrede bei Washington rhetorisch vorgelegt. Trump zeichnete ein düsteres Bild vom Zustand der USA, die sich unter Biden im Niedergang befänden. Und er kündigte einen „Tag der Abrechnung“ an, falls er im November gewinnen sollte. Sein Sieg würde dann seine „ultimative und absolute Rache“ darstellen.