Christian Ortner: Die Lieblingsinsel der Klimakleber mag nicht untergehen
Die Pazifikinsel Tuvalu gilt weltweit als schockierendes Sinnbild der Klimakrise, hat Exxpress-Kolumnist Christian Ortner den Medien entnommen. Das Ende ist dort besonders nahe, scheint es. Einziger Haken der Apokalypse: Tuvalu will nicht so recht untergehen, ganz im Gegenteil. Bleibt die Frage: Mit welchen Methoden arbeitet die Klimabewegung sonst so?
Das pazifische Atoll Vanuatu ist gleichsam der Eisbär unter den Inselgruppen dieses Planeten: nett anzusehen, aber leider dank Klimawandel (angeblich) vom Untergang bedroht. Und zwar, weil angeblich stark steigende Meeresspiegel die ziemlich flachen Inseln des Atolls einfach überfluten werden.
Deshalb hat es Vanuatu weit über seine eigentliche, eher überschaubare Bedeutung hinaus weltweit zu einiger Bekanntheit gebracht. Bilder des Außenministers der Insel, der im Anzug, aber bis zu den Knien im Wasser, eine dramatische Rede über den Klimawandel hält, gingen um die Welt; das Magazin Time hob gar UN-Generalsekretär António Guterres in derselben Pose mit dem Titel Unser sinkender Planet aufs Cover.
Die Rettung der 11.000
Und erst dieser Tage unterzeichneten Australien und die Regierung des Atolls ein bemerkenswertes Abkommen, das den Insulanern das Recht gibt, mit Sack und Pack nach Australien zu übersiedeln. »Australien werde ein spezielles
Aufnahmeprogramm für die Einwohner von Tuvalu einrichten, das es ihnen ermöglicht, nach Australien zu kommen, dort zu leben und zu arbeiten«, berichtete etwa Der Spiegel: »Dem Abkommen nach könnten anfänglich jährlich 280 Menschen aus Tuvalu nach Australien kommen.« Insgesamt maximal elftausend Menschen, denn mehr Einwohner gibt es dort nicht.
Okay, das ist jetzt angesichts der enormen geografischen Größe und der verschwindend geringen Bevölkerungsdichte Australiens auch wieder nicht so großzügig, verglichen mit jenen Millionen aus der islamischen Welt, die nach Europa geströmt sind und immer weiter strömen werden. Aber darum geht es ja vermutlich auch nicht, sondern um etwas ganz anderes, nämlich um das Setzen eines jener berühmten »Zeichen«, mit denen auf die angeblich bevorstehende Klimaapokalypse hingewiesen werden soll.
Fridays For Fascism?
Die weltweit beachtete Geste Australiens, alle Einwohner eines Nachbarstaates bei sich aufnehmen zu wollen, kommt den Aktivisten der Fridays-For-Future-Bewegung gerade zur rechten Zeit zupass. Denn seitdem sich Greta Thunberg als eine Art von Hamas-Versteherin geoutet und damit letztlich antisemitische Stereotype bedient hat, fragen sich nicht wenige Sympathisanten der Klimabewegung, ob diese nicht eher »Fridays For Fascism« heißen sollte. Es wird in diesem Zusammenhang übrigens noch ganz interessant werden zu beobachten, ob hiesige Schulen auch im Lichte der jüngsten antisemitischen Töne der Fridays-For-Future-Bewegung ihren Schülern freigeben werden, um dort mitzumachen und gegen Israel und Juden hetzen zu können.
Die eingebildete Flut
Der jüngste australische PR-Coup der Klimabewegung hat jedoch einen kleinen Schönheitsfehler, der freilich medial weitgehend ignoriert wurde. Denn allen seriösen wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist die nahende Überflutung des Atolls keineswegs so ausgemacht, wie allgemein angenommen wird.
So berichtete das angesehene Wissenschaftsmagazin Spektrum der Wissenschaft bereits im Jahr 2018: »Tuvalu geht nicht unter, im Gegenteil. Die Atolle des Inselstaats Tuvalu in der Südsee sollen vom steigenden Meeresspiegel überflutet werden. Doch momentan ist eher das Gegenteil der Fall: sie wachsen.«
Das ist nun eher überraschend. Doch die Wissenschaftler der Universität Auckland waren ziemlich sicher. Sie »werteten dazu Luft- und Satellitenbilder aus der Zeit zwischen 1971 und 2014 aus und bemerkten ein eindeutiges Muster. Acht der neun Atolle Tuvalus und drei Viertel der hundertundein betrachteten Inseln gewannen in dieser Zeit an Fläche, obwohl der Meeresspiegel stieg. Insgesamt nahm die Landfläche um knapp drei Prozent zu.«
Korallen gut, Riff gut, alles gut?
Zwar stieg der Meeresspiegel in dieser Zeit ganz minimal an wie auch in den letzten Jahren, doch andere Kräfte waren stärker: »Offensichtlich sorgen Wellen und Stürme dafür, dass mehr Sediment an den Küsten abgelagert als abgetragen wird. Starke Tropenstürme, die Tuvalu allerdings eher selten treffen, können große Mengen an Material liefern, weil sie Riffe zerschlagen und die Bruchstücke im flachen Wasser ablagern«, schrieb das Wissenschaftsmagazin. »Dort werden sie dann nach und nach weiter zerkleinert und in die Küstenlinie eingebaut. Zumindest in der Vergangenheit konnten sich die Korallen von diesen Ereignissen gut erholen und das Riff konnte wieder nachwachsen.«
Wir sehen: Das ist alles nicht ganz so einfach, wie es die Bilder eines Ministers im Anzug, dem das Wasser bis zu den Knien steht, oder der jüngste Übersiedlungsplan Australiens nahelegt.
Mit solchen Methoden erreicht man vielleicht Aufmerksamkeit, unterminiert aber letztlich die eigene Glaubwürdigkeit. Jedenfalls deren allenfalls noch vorhandenen Reste nach den Entgleisungen Greta Thunbergs
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