Trump würde die USA angeblich in eine autoritäre Zeitenwende führen. Genauso wie eine blaue-schwarze Bundesregierung manchen zufolge das Ende der Zweiten Republik in Österreich bedeuten würde. Und im deutschen Medium „Der Spiegel“ halten es manche mittlerweile für völlig in Ordnung, Melania Trump – also die Ehefrau eines demokratisch gewählten Präsidenten – als „Diktatorengattin“ zu bezeichnen. Es passiert das, was immer passiert, wenn Politiker Wahlen gewinnen, die nicht dem Weltbild einzelner Meinungsmacher entsprechen: Das Ende von Demokratie und Rechtsstaat wird sofort ausgerufen, und nur Sekunden später wird zu Protesten und Demonstrationen aufgerufen.

Es steht jedem frei, Politiker – welcher Couleur auch immer – scharf zu kritisieren, doch dabei sollte eines nie vergessen werden: Sowohl in den USA als auch in Österreich waren demokratische Wahlen der Ausgangspunkt für all diese Entwicklungen. Das ständige Negieren und Wegdiskutieren solch eindeutiger Wahlergebnisse befeuert letzten Endes immer nur das Gegenteil von dem, was sich manche damit erhoffen. Blicken wir nach Österreich, erleben wir in den letzten Tagen vermehrte Proteste von Künstlern, die sich in empörten Briefen für das Ende der blau-schwarzen Koalitionsverhandlungen aussprechen und auch hier wieder unsere Demokratie unter Beschuss sehen.

Viele Künstler sind politisch eindeutig positioniert.

Diese Aktion ist insofern spannend, da viele der Künstler, die sich da nun zu Wort melden, politisch eindeutig positioniert sind. Da finden sich mit Elfriede Jelinek, Cornelius Obonya, Ursula Poznanski und Adi Hirschal leidenschaftliche Unterstützer des Herrn Babler und auch mit Erika Pluhar eine bekennende Sozialdemokratin. Anstatt sich also über das Votum der Wähler zu beschweren, die nun mal FPÖ und ÖVP zu den zwei stärksten Parteien gewählt haben, sollte man sich vielleicht überlegen, wen man da eigentlich so feurig unterstützt. Jedenfalls niemanden, der in der Lage dazu ist, ernsthafte Koalitionsverhandlungen zu führen. Wir wissen wohl alle, dass es einen einzigen Grund gibt, warum die Verhandlungen zwischen der ÖVP, den NEOS und der SPÖ gescheitert sind, und der heißt BABLER. Etwaige Protestbriefe sollten also doch eher an die SPÖ-Bundesparteizentrale adressiert werden.

Das Wiener Volkstheater

Selbiges gilt im Übrigen auch für das Wiener Volkstheater, das neuerdings plakatiert, man müsse die Demokratie verteidigen. Dabei gibt es eine ganz einfache Möglichkeit, wie man die Demokratie verteidigen kann. Und zwar, indem man Wahlergebnisse akzeptiert. Es zeugt von einer unglaublichen Geringschätzung der Wähler, jedes Mal nach erfolgter Wahl von einer Apokalypse zu sprechen. Der Wähler hat seine Meinung kundgetan, genau das ist der Inbegriff einer Demokratie. Nichts anderes ist daraus abzulesen.

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Kommentare

  • Walter sagt:

    Man hat ja zwischen 1938 und 1945 wie Demokratisch wertvoll die Einstellung von manchen Künstlern war . H×rbiger, M#ser , Heinz R@hmann ,W%*sely usw, denen ging es damals wie heute hauptsächlich nur um ihr eigenes Wohl. Ist geschichtlich Dokumentiert

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  • Hansi sagt:

    vor der eigenen türe kehren ist natürlich ein problem, haselsteiner zB
    nicht nur ein unruhestifter, sondern hat auch benko finanziell unterstützt, der dem Schmid einen Posten angeboten hat.. der schmid ist jetzt Kronzeuge in einem sehr interessanten Fall, btw
    da frage ich mich inwiefern neos, Haselsteiner und Benko nicht vielleicht auch in Ibiza waren? wo ist hier der sog. rechtsstaat, wenn solche Handlanger im Parlament herumgammeln.

  • EineMizzi sagt:

    Ich war hoffnungsfroh, leicht optimistisch – bis ich mit gleicher Post las, dass die ganze EVP ständig mit dem BP telefoniert um einen Kanzler Kickl zu verhindern. Seitdem bin ich wieder ehe bluesig. Es wäre schade um Österreich, dem niemand hilft, außer der FPÖ. Wenn man so einen grünen Parteisoldaten an der Spitze hat, dann ist es grauslig für ein Land. Dass sich die Deutschen abschaffen, tut mir leid für sie, ist aber nicht ganz mein business. Aber wenn eine EVP und ein grüner BP Österreich abschaffen wollen, dann macht mir das was aus. Mögen sie kein Glück mit ihrer Ränke haben. Amen

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  • schaetti sagt:

    Künstler sind Unternehmer , keine Politiker ihre Politische Meinung ist doch in Wahrheit Irrelevant. Wie man sich überzeugen kann viele sind nicht einmal Demokraten politisch Zeitgeschichtliche Idioten , Lemminge oder Käuflich.nJrdoch sie machen das was sie können, der eine besser der andere schlechter “Ihre Kunstrichtung) Siehe zum Beispiel Reinhard Fendrich, kaum eine Ahnung von politische Zeitgeschichte und kein Demokratieverständnis , moralisch entspricht er auch nicht den Standard . Jedoch als Austropoper steht er ganz oben an der Spitze mit Ambros ist es ähnlich usw. Doch man sollte bedenken weil sie politische Nieten sind sind diese keine Politiker . Mich hat die politische Meinung von Künstlern nie interessiert

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  • Und verschwiegen wird sagt:

    ihre Partei, die ÖVP, ist federführend mit dabei!

    Diese Partei wurde unwählbar

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    1. Bergadam sagt:

      Was hat die ÖVP doch vor den Wahlen alles versprochen ! Nach der Wahl ist alles anders,es wird ein Sündenbock gesucht um das ganze Wahlprogramm zu verwerfen nur um wieder an der Macht in unserem Operettenstaadt zu sein. Seit ca. 40 Jahren an der Macht beteiligt und jetzt kommt man drauf das kein Programm das beste ist. Für diese ÖVP ist es doch das beste sie löst sich auf und es kommt zu einer neugründung einer Partei mit einem starken Programm das unumstöslich durchgezogen wird und sich der Wähler auch darauf verlassen kann.

      1. Hansi sagt:

        hauptsache man muss sich nicht um Benko – Haselsteiner – neos kümmern. schmid hat von denen einen Posten angeboten bekommen, aha. wann genau bitte?
        Benko hat das Ibizahaus gekauft. Aha, sieht dem Haselsteiner eh nicht ähnlich. Wo ist da die Aufklärung? warum sitzen solche Obleute im Parlament?

  • Sheila sagt:

    Sehr gut fr.sachslehner. genauso ist es !!!!

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  • Peter sagt:

    Ich finde interessant, wenn ÖVP+Grüne gewonnen haben, FPÖ das einfach respektiert. Und hat weiter hart gearbeitet. Und als Österreich sich dann in dieser Lage befand und die Zeit der Wahlen gekommen war, brachten sie Lösungen. Und sie wurden gewählt. Und jetzt schreien die Linke vom Ende der Demokratie? Und haben sie auch versucht, den Wahlsieger auszuschalten und bei der Bildung einer neuen Regierung zu umgehen? Mit der Unterstützung des Präsidenten? Wer ist hier der Zerstörer der Demokratie?

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    1. Blues sagt:

      So weit ich mich erinnere, hat doe FPÖ die schwarz-grüne Koalition auch nicht so einfach hingenommen. Ganz sooo rosig war die Sache auch nicht. Und im Parlament ging es immer hei ß zur Sache. Aber das wird ja jetzt auch.
      Würde sagen, wenn es um die Mac ht geht, sind sie alle gleich.
      Die Frage ist nur, wer die für uns besseren Lösungen haben wird und nicht nur seine Bünde, heißt Interessensvertretungen versorgen wird.
      Zum Glück ist die Gefahr bei den Blauen recht gering.

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      1. @blues sagt:

        das Konzept Demokratie nicht verstanden?

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        1. Krista sagt:

          Hinter uns liegen herausfordernde Jahre u. gerade in dieser schwierigen Zeit hat sich gezeigt:

          Kickl ist nicht in der Lage, politische Verantwortung für die Menschen in unserem Land zu übernehmen.

          Denn als es darauf angekommen ist, gemeinsam an einem Strang zu ziehen u. verantwortlich zu handeln,
          hat er unsere Gesellschaft gespalten,
          nur um daraus einen politischen Vorteil zu ziehen !

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  • Karl sagt:

    Sehr gut geschrieben – wahre Worte!

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  • MeinungsFreiheit sagt:

    Frau Sachslehner hat großes Potential!
    Sollte man fördern!
    Weg mit dem Roten Wien und ein junges BlauSchwarzes Team soll übernehmen…

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    1. GeBa sagt:

      Unbedingt! Auch Herr Nepp ist sehr bestens geeignet!

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Es ist nicht das Ende der Demokratie. Es ist der „Wiederbeginn der Demokratie”.

    Die meisten Leute erfassen gar nicht, dass wie knapp wir an „1984“ vorbeigeschrammt sind.·

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    1. Blues sagt:

      Amerika wird bald sein 1984 haben, wenn es so weitergeht.
      Bei uns sehe ich diese Gefahr (vorerst) nicht.

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