Die deutsch-bulgarische Doppelstaatsbürgerin Ruja Ignatova (42) soll mit der Fake-Kryptowährung “OneCoin” Millionen von Investoren weltweit betrogen haben. Das FBI setzte jetzt eine Belohnung von 100.000 US-Dollar für Hinweise aus, die zu ihrer Festnahme führen. Die Behörde geht davon aus, dass Ignatova und ihre Helfer Opfer in aller Welt um Milliardenbeträge betrogen haben.

Unternehmen wurde 2014 in Bulgarien

Ignatova und ihr Partner gründeten 2014 in Bulgarien das Unternehmen OneCoin, mit dem eine virtuelle Währung vermarktet wurde, die jedoch nie existierte. Ignatova pries das Projekt dreist als “Bitcoin-Killer” an, es sollte also in Konkurrenz zur größten Kryptowährung der Welt stehen.

One Coin war ein gigantisches Betrugssystem

Ignatova soll außerdem falsche Angaben und Zusicherungen über OneCoin gemacht haben, um Menschen dazu zu bewegen, in OneCoin-Pakete zu investieren, hieß es. Den Ermittlern zufolge bewarben Ignatova und ihr Partner OneCoin auch durch eine mehrstufige Marketingstrategie, die OneCoin-Investoren dazu aufforderte, zusätzliche Pakete an Freunde und Verwandte zu verkaufen.

"Private Blockchains" gibt es nur bei Betrügern

Für Kryptointeressierte besonders witziges Detail: “OneCoin behauptete, über eine private Blockchain zu verfügen”, sagte Special-Agent Ronald Shimko, der in der New Yorker Außenstelle des FBI in dem Fall ermittelt. “Dies steht im Gegensatz zu anderen virtuellen Währungen, die eine dezentralisierte und öffentliche Blockchain haben. In diesem Fall wurden die Anleger lediglich aufgefordert, OneCoin zu vertrauen.”

Seit 2017 spurlos verschwunden

Bereits im Oktober 2017 wurde Ignatova vor dem US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York angeklagt und es wurde ein Bundeshaftbefehl gegen sie erlassen. Die Behörden gehen davon aus, dass Ignatova möglicherweise einen Hinweis erhalten hat, dass gegen sie ermittelt wird. Sie reiste am 25. Oktober 2017 von Sofia nach Athen und ist seitdem spurlos verschwunden.

Als Deutsche auch Teil von "Aktenzeichen XY"

Kurios: In Deutschland wird gegen die promovierte Juristin wegen Geldwäsche sowie gemeinschaftlichen Betrugs in einem besonders schweren Fall ermittelt. Sogar in einem Fernsehklassiker kam sie vor: Im Mai wurde auch in der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY… ungelöst” ein öffentlicher Fahndungsaufruf zu ihr gezeigt.