Papst Franziskus gilt nicht als Hardliner der katholischen Kirche. Der Pontifex zeigt gerne auch menschliche Züge, wie aus Passagen aus seinem neuesten Buch hervorgeht. Darin schrieb Franziskus über ein Mädchen, das ihm in einem Priester-Seminar den Kopf verdrehte. Wenn es allerdings ans Eingemachte geht, versteht der Papst keinen Spaß.

In einer vom Vatikan veröffentlichten, neuen Grundsatzerklärung “Dignitas infinita” (zu Deutsch: “Unendliche Würde”) prangert das Kirchenoberhaupt Leihmutterschaften, Geschlechtsanpassungen und die “Gender-Theorie” als ernsthafte Verstöße gegen die von Gott gegebene Würde des Menschen an. “Über sich selbst verfügen zu wollen, bedeutet nichts anderes, als der uralten Versuchung nachzugeben, sich selbst zu Gott zu machen”, heißt es.

In Bezug auf das Austragen von Kindern durch eine Leihmutter sagt der Papst, “der legitime Wunsch, ein Kind zu bekommen, könne nicht in ein Recht auf ein Kind umgewandelt werden. Bei der Frage nach Geschlechtsanpassungen positioniert sich der Vatikan ebenfalls klar: “Ein Körper müsse so akzeptiert und respektiert werden, wie er erschaffen wurde. Die Geschlechtsanpassung berge die Gefahr, die einzigartige Würde zu bedrohen, die ein Mensch vom Moment der Empfängnis an besitze.” Außerdem sei als Verstoß gegen die Menschenwürde zu bewerten, dass mancherorts Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden. Jeder Mensch muss der Erklärung zufolge in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden. Dennoch sei die “Gender-Theorie” zu kritisieren, da sie mit dem Anspruch, alle gleich zu machen und Unterschiede auszulöschen, sehr gefährlich sei.

Papst: "Gender-Ideologie" sei "schlimmste Gefahr der heutigen Zeit"

Bereits Anfang März hatte Franziskus die “Gender-Ideologie” als schlimmste Gefahr der heutigen Zeit bezeichnet, da sie Unterschiede aufhebe und alles gleich mache. “Unterschiede aufzuheben bedeutet, die Menschlichkeit aufzuheben. Mann und Frau stünden jedoch in einer fruchtbaren Spannung, sagte das katholische Kirchenoberhaupt. Zudem sei es “nicht gesund, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen”.  Insbesondere eine “Ideologie, die gemeinhin Gender genannt wird”, leugne den Unterschied zwischen Mann und Frau und stelle eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhle die Grundlage der Familie aus.