Bei einer virtuellen G-20-Schaltung am Dienstag pochte die deutsche Noch-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) auf finanzielle Unterstützung Afghanistans. Sie wandte sich auch an den Internationalen Währungsfonds und die Weltbank. „Niemand hat etwas davon, wenn das Finanzsystem in Afghanistan zusammenbricht.“ Auch stehe die Grund- und Stromversorgung der Bevölkerung laut UN kurz vor dem Zusammenbruch. Darüber hinaus soll eine Impfoffensive vorangetrieben werden. Die EU hatte dafür bereits im Vorfeld der virtuellen Versammlung angekündigt, für Afghanistan eine Milliarde Euro bereitzustellen.

In Afghanistan regieren die islamistischen Taliban, die Mitte August die Macht ergriffen haben.

Flughafen soll wieder in Schuss gebracht werden

Merkel sicherte bereits zuvor 600 Millionen Euro zu, noch bevor die Taliban die Einhaltung gewisser Menschenrechte versprachen. Die Anerkennung der Talibanregierung von Seite der EU und der USA stehe allerdings laut Merkel nicht auf der Tagesordnung. Man wolle aber die Flughäfen in Zusammenarbeit mit dem Personal vor Ort wieder in Schuss bringen, „damit auch deutsche Staatsbürger weiterhin evakuiert werden können.“ Auch sollten die Hilfsgelder der “Terrorismusbekämpfung” dienen, sagte Merkel.

Seit Anfang August hat die Bundeswehr Evakuierungsflüge für Deutsche, afghanische Ortskräfte und deren Familien durchgeführt. Dennoch halten sich der Bundeswehr zufolge noch immer bis zu 400 deutsche Staatsbürger in Afghanistan auf.

Sollte die EU trotz Taliban-Regime Hilfszahlungen nach Afghanistan schicken?