Erst pfui, jetzt hui: Wie die Dailymail berichtet, zeigen Deutschland und Frankreich plötzlich doch reges Interesse an dem russischen Coronavirus-Impfstoff Sputnik. Demnach haben Angela Merkel und Emmanuel Macron am Dienstagabend in einem Videoanruf mit dem russischen Präsidenten über eine mögliche Lieferung an die EU verhandelt, sobald die Regulierungsbehörden grünes Licht geben. Österreich hatte zuvor bereits erfolgreich mit Putin verhandelt und wurde deswegen von der EU-Kommission gerügt, die Wien vor “Konsequenzen” gewarnt hatte.

Österreich war zuvor schon aktiv geworden

Grund für das Einlenken dürfte der teilweise Impfstopp von AstraZeneca in Deutschland sein. Die Ständige Impfkommission hatte dort eine neue Empfehlung zu AstraZeneca herausgegeben, wonach der Impfstoff nur noch für Menschen ab 60 Jahren verwendet werden soll. Sie entschied sich dafür nach eigenen Angaben “auf Basis der derzeit verfügbaren Daten zum Auftreten seltener, aber sehr schwerer thromboembolischer Nebenwirkungen” bei jüngeren Geimpften. Im zeitlichen Zusammenhang mit AstraZeneca-Impfungen waren mehrmals Blutgerinnsel im Gehirn, sogenannte Sinusvenenthrombosen, aufgetreten, vor allem bei jüngeren Frauen.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte wie berichtet bereits zuvor eigeninitiativ den Kontakt zu Russland gesucht und vereinbart, dass ab April zusätzlich eine Million Impfdosen nach Österreich geliefert werden. “Wenn Österreich eine Million Impfdosen zusätzlich bekommt, wäre eine frühere Rückkehr zur Normalität möglich und wir können viele Menschenleben sowie Arbeitsplätze retten“, erklärte Kurz. Der russische Impfstoff wird bereits in 57 Nationen verwendet.

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