“Aber ich bin sehr froh, dass es trotz auch großer Differenzen immer gelungen ist, diesen Gesprächskanal offen zu halten.” Merkel tritt bei der Bundestagswahl im September nach 16 Regierungsjahren nicht mehr an.

Manchmal hätten sie und Putin “auch glaube ich ein bisschen etwas bewegen können”, sagte die Kanzlerin. Es bleibe aber sehr viel zu tun. Merkel unterstrich: “Ich werde immer dafür werben, dass das Nichtsprechen keine Option aus meiner Sicht ist.” Sie sei “zutiefst davon überzeugt, dass auch bei unterschiedlichen politischen Systemen die Gesprächskanäle offen gehalten werden müssen und dass wir uns austauschen müssen”. Dies zeige die Weltlage.

Merkel sprach von “geschichtlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, die sehr vielgestaltig mit den schlimmsten Tiefen und guten Zeiten waren”. Auch angesichts des Überfalls von Hitler-Deutschland auf die Sowjetunion vor 80 Jahren sei sie “bei allen Meinungsverschiedenheiten, die wir heute haben zwischen Russland und der deutschen Regierung, sehr, sehr froh, dass wir miteinander reden”.

Putin zollte Merkel Respekt. “Sie zählt zu Recht zu den angesehensten Führungspersonen in Europa und international”, sagte er. Natürlich sei man sich nicht immer einig gewesen, aber “wir haben immer einen offenen und inhaltsreichen Dialog geführt. Wir waren immer auf der Suche nach einem Kompromiss.” Deutschland sei einer der zentralen Partner für Russland. Auch in Zukunft werde man “sehr froh sein, die Bundeskanzlerin in Russland empfangen zu dürfen”. (APA/dpa/red.)