Seit 2016 hat es nicht mehr so viele illegale Grenzübertritte in die EU gegeben wie heuer in den ersten neun Monaten. Hatten im Vorjahr in den ersten drei Quartalen noch 134.000 Menschen versucht, illegal in die EU zu gelangen, so waren es in diesem Jahr 228.000. Das ist ein Anstieg von nicht weniger als 70 Prozent. Diese Zahlen wurden von der EU-Grenzschutzagentur Frontex am Donnerstag in der polnischen Hauptstadt Warschau mitgeteilt. Dabei wurde betont, dass Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die in die EU einreisen, von dieser Statistik ausgenommen sind.

Im September gab es doppelt so viele illegale Grenzübertritte wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres

Allein im vergangenen September registrierte Frontex 33.380 illegale Grenzüberschreitungen in die EU. 19.160 illegale Einwanderer kamen dabei über die sogenannte Westbalkanroute (von Griechenland über Nordmazedonien und Serbien). Laut Frontex gab es im September damit doppelt so viele illegale Grenzübertritte in die EU wie im selben Zeitraum 2021. Dies sei darauf zurückzuführen, dass viele Migranten, die sich in der Region des Westbalkans aufhalten, mehrere Anläufe nehmen, um in die EU zu gelangen. Die meisten Menschen, die den Weg über die Westbalkanroute wählen, stammen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei.